Der Immobilienmarkt in Hamburg-Hamm
Von Susanne Osadnik
Es gibt Stadtteile, die selbst Hamburger kaum kennen. Hamm gehörte bis vor einigen Jahren dazu. Doch das hat sich inzwischen geändert. Immer häufiger fragen Mieter und Käufer nach Objekten im östlich der Innenstadt gelegenen Quartier: Denn Hamm hat durchaus charmante Lagen zu bieten, etwa in der Wendenstraße, wo sich Mittel- und Rückertkanal treffen. Früher war es ein bevorzugter Villenvorort wohlhabender Kaufleute – im Zweiten Weltkrieg wurde der Stadtteil fast vollständig zerstört, so dass heute die typischen roten Backsteinbauten aus den 50er-Jahren dominieren.
Der Nordwesten mit seinen Kopfsteinpflasterstraßen und Gründerzeitvillen erinnert an den Glanz vergangener Jahrzehnte. Zu den besten Lagen gehört das Viertel zwischen Marienthaler Straße, Chateauneufstraße und Caspar-Vogt-Straße bis zum Hammer Park.
Keine fünf Kilometer von der Alster entfernt, mit U- und S-Bahnverbindung ausgestattet, wird Hamm immer gefragter. „Viele jüngere Leute kommen gezielt nach Hamm, weil es ein Katzensprung nach Wandsbek ist, wo es auch kleine Geschäfte, Gemüsehändler und Metzger gibt“, beobachtet Zoran Vujovic von Grossmann [&] Berger. Zahlreiche Neubauprojekte werten das Quartier zwischen den Stadtteilen Horn, Marienthal, Eilbek, Rothenburgsort, Borgfelde und Hammerbrook als Wohnort auf. Dass der Stadtteil im Kommen ist, zeigt sich indes auch in den steigenden Mieten: Durchschnittlich mussten 2016 schon fast zehn Euro pro Quadratmeter Miete im Monat gezahlt werden; bei Erstbezug liegt die Miete bei fast 13 Euro.
Da es kaum Ein- und Zweifamilienhäuser gibt, konzentriert man sich als Kapitalanleger auf Eigentumswohnungen. Und davon sind in jüngster Zeit etliche gebaut worden: etwa mit den „Hansaterrassen“ 131 Wohneinheiten auf einer Freifläche direkt neben der Hansaburg, einer alten Papierfabrik, die zu Hamburgs markantesten Industriedenkmälern gehört.