Die reichsten Frauen der Welt

Fast die Hälfte der Dollar-Milliardäre weltweit ist „ärmer“ geworden, wie „Forbes“ in dem Ranking für 2023 feststellte. Da reichte häufig ein geringeres Vermögen für eine bessere Platzierung. Ganz anders sah das jedoch häufig bei den reichsten Frauen der Welt aus, wie das Beispiel von Iris Fontbona zeigt. Die Witwe des chilenischen Bergbau-Magnaten Andrónico Luksic steigerte ihr Vermögen den Angaben zufolge zwar leicht von umgerechnet 22,8 auf 23,1 Mrd. US-Dollar. Damit stieg die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Rankings 80-Jährige aber im Wettstreit der reichsten Frauen weltweit einen Platz auf Rang zehn ab.

Als „halsbrecherisch“ umschreibt „Forbes“ das Tempo, mit dem MacKenzie Scott sich großer Teile ihres Vermögens entledigt. Sie hatte 2019 bei der Scheidung von Jeff Bezos vier Prozent der Amazon-Aktien erhalten. Kurz darauf stieg sie mit einem Vermögen in Höhe von 36,1 Mrd. Dollar auf Platz vier in die Rangliste der reichsten Frauen ein. Daraus wurden nun 24,4 Mrd. Dollar und Platz neun (Platz 60 im Gesamtranking). Die 52-Jährige hat den Angaben zufolge bislang mehr als 14 Mrd. Dollar an rund 1600 gemeinnützige Organisationen gespendet.

Zwei Plätze nach unten ging es im Ranking der weiblichen Superreichen für die vermögendste Frau Australiens. Bergbau-Magnatin Gina Rinehart war im „Forbes“-Ranking 2022 vom 70. auf den 46. Platz gestiegen. Nun ging es für die 69-Jährige im Gesamtranking runter auf Platz 52. Dahinter steckten von 30,2 auf 27,0 Mrd. Dollar gesunkene Vermögenswerte. Rinehart leitet seit 1992 die von ihrem Vater gegründete Hancock Prospecting Group. Die Erbin machte laut „Forbes“ das einst angeschlagene Unternehmen zu einem der führenden Bergbau- und Agrarkonzerne des Landes.

Die reichste Frau Deutschlands gehörte hingegen zu den Aufsteigerinnen bei „Forbes“. Susanne Klatten verbesserte sich vom achten auf den siebten Platz beziehungsweise von 24,3 auf 27,4 Mrd. Dollar. Damit hatte die BMW-Großaktionärin den Angaben zufolge wieder in etwa ihr Vermögensniveau von 2021 erreicht. Klatten erbte den Angaben zufolge rund 19 Prozent der Anteile an BMW von ihrem Vater Herbert Quandt und ihrer Mutter Johanna. Der studierten Wirtschaftswissenschaftlerin gehört zudem der Pharmakonzern Altana. Sie belegte im Gesamt-Ranking von „Forbes“ zum Stichtag 10. März 2023 den 51. Platz.

Die reichste-Selfmade-Milliardärin der Welt war 2023 der einzige Neuzugang unter den zehn reichsten Frauen der Welt. Rafaela Aponte-Diamant, Mitgründerin der Reederei MSC, kam mit 31,2 Mrd. Dollar auf Platz 43 und debütierte bei den Frauen auf Platz sechs. „Forbes“ hatte die 78-Jährige und ihren Ehemann und MSC-Mitgründer Gianluigi Aponte bislang zusammen auf der Milliardärs-Liste geführt. 2022 belegte das Paar gerade einmal Platz 102 mit einem gemeinsamen Vermögen von 16,8 Mrd. Dollar. Daraus wurden den Angaben zufolge binnen eines Jahres zweimal 31,2 Mrd. Dollar. Die US-Unternehmerin Abigail Johnson verabschiedete sich hingegen nach nur einem Jahr aus den Top 10 der reichsten Frauen der Welt.

Miriam Adelson konnte nach einem siebten Platz im Vorjahr nun wieder den fünften Platz unter den reichsten Frauen der Welt für sich reklamieren. Sie war 2021 nach dem Tod ihres Mannes Sheldon Adelson, dem ehemaligen CEO des Casino-Unternehmens Las Vegas Sands, neu in den Club der Milliardärinnen eingezogen. Die 77-Jährige kam laut „Forbes“ zuletzt auf ein Vermögen von 35,0 Mrd. Dollar. Das waren 7,5 Milliarden mehr als im vorherigen Ranking.

Jacqueline Mars tritt öffentlich kaum in Erscheinung. Im Frühjahr 2023 aber waren Fotos der 83-Jährigen vermehrt auf deutschen Nachrichtenseiten zu finden. Der Grund: Ein Machtkampf des Süßwarenherstellers mit Rewe und Edeka. Franklin und Ethel Mars hatten 1911 den Grundstein für das Süßigkeitenimperium gelegt. Ihre Enkelin konnte im „Forbes“-Ranking 2023 ihr Vermögen deutlich von 31,7 auf 38,3 Mrd. Dollar steigern. Sie verbesserte sich einen Platz auf Rang vier.

Eine weitere Mega-Erbin der US-Lebensmittelbranche stieg hingegen 2023 im Ranking der reichsten Frauen einen Platz ab. Für Alice Walton, Tochter des Walmart-Mitgründers Sam Walton, reichte es nach einem zweiten Rang 2022 nun nur noch für Platz drei. „Forbes“ stufte ihr Vermögen von 65,3 auf 56,7 Mrd. Dollar herab. Die 73-Jährige belegte im Gesamt-Ranking den 21. Platz.

Erbinnen dominieren die Liste der reichsten Frauen der Welt. Julia Koch zog 2020 nach dem Tod ihres Mannes David in die Top 10 ein. Er hatte ihr und den gemeinsamen Kindern rund 42 Prozent an dem Öl- und Chemiekonsortium Koch Industries hinterlassen. Seitdem war das Vermögen der 60-Jährigen zunächst stetig gewachsen. 2023 sank es zwar leicht von 60,0 auf 59,0 Mrd. Dollar. Das reichte aber trotzdem für den Aufstieg vom dritten auf den zweiten Platz unter den Frauen und Rang 17 auf der Gesamtliste.

Françoise Bettencourt Meyers wurde zum dritten Mal in Folge von „Forbes“ zur reichsten Frau der Welt erklärt. Dabei half ein Plus von zwölf Prozent bei den L'Oréal-Aktien. Bettencourt Meyers hat ihr Vermögen von ihrer 2017 gestorbenen Mutter Liliane geerbt, der Tochter des Gründers des Weltmarktführers im Kosmetikbereich, Eugène Schueller. Es erhöhte sich laut dem Ranking binnen zwölf Monaten von 74,8 auf 80,5 Mrd. Dollar. Beinahe wäre dank der Französin eine Frau in den globalen Top 10 vertreten gewesen. Die 69-Jährige lag nur 200 Mio. Dollar unter Ex-Microsoft-CEO Steve Ballmer auf Platz zehn.