Capital: Herr Born, die Aktienmärkte in Schwellenländern haben dieses Jahr eine beeindruckende Rally hingelegt – mit einem Kursplus von 28 Prozent schlagen sie sogar den S&P 500. Hat Sie das überrascht?
CLAUS BORN: Jein. Wenn man Ende vergangenen Jahres auf die Marktmeinung gehört hätte, hätte wohl niemand mit einem so starken Jahr für die Schwellenländer gerechnet. Viele erwarteten, dass der damals gewählte US-Präsident Donald Trump den Dollar stärken würde. Das Gegenteil ist eingetreten. Trump hat eine Politik verfolgt, die letztlich zu einem deutlich schwächeren Dollar geführt hat. Und das war der Wendepunkt. Immer wenn der Dollar schwach ist, laufen Schwellenländer-Aktien besser. Das war in den vergangenen 35 Jahren fast immer so.
Interview
Emerging Markets „An Schwellenländern führt im Depot kein Weg mehr vorbei“
Nicht nur Schwellenländer wie China treiben die Aktienmärkte in Fernost
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Investments in Schwellenländer-Aktien machten Anlegern lange wenig Freude. Das hat sich radikal geändert, Indizes schlagen dieses Jahr sogar den US-Markt. Und für Fondsmanager Claus Born ist die Rally noch nicht vorüber