Der Immobilienmarkt in Hamburg-Billstedt
Von Susanne Osadnik
Billstedt hat man nicht unbedingt auf dem Radar, wenn man eine Wohnung sucht. Das Image des Stadtteils ist einfach zu schlecht: soziale Probleme, zahlreiche Brennpunkte, unattraktives Umfeld. Wer kann, haut hier ab. Die Politik will das ändern. Mitte-Bezirksamtsleiter Falko Droßmann fordert „Gentrifizierung für Billstedt“ und möchte endlich auch Wohnraum für die Besserverdienenden schaffen. Immerhin heißt das Motto des Senats: „Stromaufwärts an Elbe und Bille“.
Stadtentwickler sind sicher, dass Billstedt nur gewinnen kann. Die Bürger sind sich da nicht so sicher. Südlich des innerstädtischen Öjendorfer Parks will man hochwertige Einfamilienhäuser für Familien bauen. Damit kann man leben. Aber auf den beiden Wiesengeländen Haferblöcken-Ost und dem nordöstlich vom Öjendorfer See gelegenen Haßloredder sollten ursprünglich Wohnungen für rund 1.600 Menschen entstehen, die Hälfte davon für Flüchtlinge. Das wollten die Billstedter nicht.
Nach vielen Diskussionen sieht der Kompromiss so aus: SAGA GWG und die Baugenossenschaften Hansa und BGFG können zwei- bis dreigeschossige Reihenhäuser errichten – insgesamt 550 Wohnungen, 254 davon für Geflüchtete. Zurzeit wohnt es sich hier noch relativ günstig. Wohneigentum kann man durchschnittlich für 2500 bis 3500 Euro pro Quadratmeter erwerben – für Hamburger Preisverhältnisse sind das geradezu noch sensationell niedrige Angebote. Sollte die Stadt weiter gen Osten wachsen, wird es hier aber teurer werden. Die Mieten für ältere Wohnungen liegen bei durchschnittlich acht Euro kalt pro Quadratmeter.