Der Immobilienmarkt in Berlin-Spandau, Stadtteil
Von Monika Dunkel
Man liebt Spandau – oder man hasst es. Bisher sind es vor allem die Spandauer selbst, die ihren Bezirk lieben, der erst 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet wurde. Spandau liege „im Dornröschenschlaf“, was den Immobilienmarkt angehe, urteilt das Maklerunternehmen Ziegert. Der Wohnungsmarkt weise „lediglich eine moderate Dynamik“ auf. Will heißen: Während der steigende Preisdruck Käufer aus der begehrten Mitte Berlins immer weiter in die Fläche drängt, ist Spandau noch weitgehend außen vor geblieben.
Dabei hat der ans Havelland reichende Bezirk reichlich von dem, was Immobilienkäufer anderswo händeringend suchen: Wasserlagen. Zum Beispiel auf Eiswerder, einer 14 Hektar großen Insel in der Havel mit Blick auf die Spandauer Zitadelle. Dort wollte ein Investor für 100 Mio. Euro bis Ende 2015 ein Gewerbe rund um Oldtimer sowie Wohnungen und ein Hotel entstehen lassen, das „Meilenwerk“. Doch er rutschte in die Insolvenz. Noch scheuen die meisten Immobilienentwickler das Risiko von Neubauprojekten in Spandau. Neue Aufmerksamkeit könnte der Bezirk nach der Schließung des Flughafens Tegels und dem Wegfall des Fluglärms erfahren. Bis dahin dürfte der Dornröschenschlaf weitergehen.