Inhaltsverzeichnis
Kurzbeschreibung
Von Monika Dunkel
Reinickendorf hat fast alles: viel Grün, mit dem Tegeler Forst und dem Tegeler See ist er der Bezirk mit dem höchsten Grünanteil, eine starke Wirtschaft (Oracle, Otis) und es gibt sogar eine Universität. Der Berliner Campus der German University in Cairo am Borsigturm, Anfang 2013 eingeweiht, ist die mit Abstand größte transnationale Bildungseinrichtung in Deutschland. Hier absolvieren zehntausend Studenten ihre Auslandssemester.
Den Norden Reinickendorfs prägen Einfamilienhäuser mit der Gartenstadt Frohnau, einer der Außenstandorte der Internationalen Gartenausstellung 2017. An der Grenze zu Pankow findet man die Großsiedlung Märkisches Viertel, zu Mauerzeiten aus dem Boden gestampft. Sie galt lange Zeit als Musterbeispiel für den Fluch der „Trabantenstäde“, heute aber ist das Viertel eine geschätzte und gepflegte Großsiedlung. Daneben das ursprüngliche Dorf Lübars mit landwirtschaftlichem Flair. In der Nachbarschaft zu Mitte geht es quirliger zu, in der denkmalgeschützten UNESCO-Welterbe-Siedlung „Weiße Stadt“ sind die 1000 Wohnungen aus dem Jahr 1931 vor ein paar Jahren aufwändig saniert worden.
Immobilien- und Mietpreise in Berlin-Reinickendorf
Karte
Der Immobilienmarkt in Berlin-Reinickendorf
Von Monika Dunkel
Reinickendorf hat fast alles: viel Grün, mit dem Tegeler Forst und dem Tegeler See ist er der Bezirk mit dem höchsten Grünanteil, eine starke Wirtschaft (Oracle, Otis) und es gibt sogar eine Universität. Der Berliner Campus der German University in Cairo am Borsigturm, Anfang 2013 eingeweiht, ist die mit Abstand größte transnationale Bildungseinrichtung in Deutschland. Hier absolvieren zehntausend Studenten ihre Auslandssemester.
Den Norden Reinickendorfs prägen Einfamilienhäuser mit der Gartenstadt Frohnau, einer der Außenstandorte der Internationalen Gartenausstellung 2017. An der Grenze zu Pankow findet man die Großsiedlung Märkisches Viertel, zu Mauerzeiten aus dem Boden gestampft. Sie galt lange Zeit als Musterbeispiel für den Fluch der „Trabantenstäde“, heute aber ist das Viertel eine geschätzte und gepflegte Großsiedlung. Daneben das ursprüngliche Dorf Lübars mit landwirtschaftlichem Flair. In der Nachbarschaft zu Mitte geht es quirliger zu, in der denkmalgeschützten UNESCO-Welterbe-Siedlung „Weiße Stadt“ sind die 1000 Wohnungen aus dem Jahr 1931 vor ein paar Jahren aufwändig saniert worden.
Reinickendorf wartet sehnsüchtig und das nun schon seit sechs Jahren, dass der Flughafen Tegel dicht macht. Nicht nur wegen des Lärms, sondern auch weil dort ein neuer Stadtteil, das Schumacher Quartier, mit moderner Architektur und 5.000 neuen, bezahlbaren Wohnungen entstehen soll. Die Beuth Hochschule erhält dort zudem einen neuen Campus inmitten eines innovativen Technologiestandortes und umgeben von der Tegeler Heide. Dort sollen die neuen Arbeitsplätze entstehen, die die Schließung des Flughafen kostet, geschätzt zirka 15.000.
Ein Bezirk zwischen Dorf und Stadt
Mitte 2016 lebten 260.253 Einwohner in den elf Reinickendorfer Ortsteilen. Der Altersdurchschnitt beträgt 44,8 Jahre. Immobilienmakler Ziegert, der das Marktgeschehen dort beobachtet, konstatiert, dass Reinickendorf seinen eigenen Gesetzen folge und bisher nicht am Aufschwung Berlins teilnehme. Das Ende von Tegel aber könne zur Initialzündung werden.
Die schönste Insel
Das Projekt „Humboldt-Insel Berlin-Tegel” ist wohl eines der außergewöhnlichsten in Berlin. Es gibt Häuser mit Wasserterrassen und eigenem Bootssteg, Maisonette- und Penthouse-Wohnungen sowie Apartments von 80 bis 250 Quadratmetern direkt am Wasser. Etwas zurückgesetzt vom Ufer befinden sich Stadtvillen mit luxuriösen Apartments. Eine Besonderheit sind die Floating Houses, die wie Hausboote im Tegeler Hafen verankert sind. Wer dort wohnt, kann aus dem Schlafzimmer morgens direkt aufs Wasser schauen und abends Sterne gucken. Allein die Dachterrasse macht mit ihrer Fläche einer 2-Zimmer-Wohnung Konkurrenz. Ein umlaufender Steg und eine Anlegestelle für Boote machen das Seemanns-Gefühl Flair komplett. Viele der neuen Besitzer kommen aus dem Bezirk oder sind ehemalige Reinickendorfer, die nun zurückkehren. Das Wohnen auf dem Wasser zieht aber weit über die Bezirksgrenzen Kaufwillige heran. Schließlich ist die Humboldtinsel die einzige Insel Berlins, auf der die Bewohner direkten Zugang zum Wasser haben.
Hamburger Lebensgefühl
Frohnau, Heiligensee, Konradshöhe/Tegelort und Hermsdorf weisen, was die Kaufkraft, das Haushaltsnettoeinkommen und die Sozialstruktur betrifft, allesamt Höchstwerte auf und zählen in allen Statistiken zu den besten zehn aller 74 Berliner Ortsteile. Es sind aber nicht nur Statistiken und Bodenrichtwerte, die Reinickendorf stark machen. Rechnen kann man hier vor allem auch mit guten weichen Faktoren wie der sehr guten Infrastruktur. Kitas und Schulen sind bekannt für ihr überdurchschnittlich hohes Niveau.
Unter Durchschnitt
In dem Bezirk mit 89,5 Quadratkilometern Fläche wächst die Zahl der Einfamilienhäuser stetig, im Geschossbau wurden im Jahr 2015 immerhin 140 Neubauprojekte fertiggestellt, 24 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das geht aus dem Bericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte hervor. Mit 1899 verkauften Immobilien lag die Quote je 1000 Einwohner bei 3,5. Ein bescheidener Wert im Vergleich zum Berliner Durchschnitt, der bei 6,1 liegt.
Jeder zweite wohnt allein
In Reinickendorf leben nach den jüngsten Erhebungen 46 Prozent der Einwohner allein in einer Wohnung. Der Wert hat sich seit zehn Jahren kaum verändert. Ein Drittel der Bewohner lebt in einem Haushalt mit zwei Personen, 21 Prozent wohnen zusammen mit zwei oder mehr Personen.
Viele Verheiratete
Ein Viertel der Menschen in Reinickendorf haben einen Migrationshintergrund. Das ist ungefähr Berliner Durchschnitt. 33 Prozent der Reinickendörfer haben Abitur. Im eher traditionellen Bezirk sind überdurchschnittlich viele Menschen, 42 Prozent, verheiratet. Das hat das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg ermittelt. 67 Prozent der Erwerbstätigen sind angestellt, zwölf Prozent selbständig, 13 Prozent Arbeiter und acht Prozent Beamte.
Höheres Einkommen
Auf dem Markt für Wohneigentum dominierten zuletzt mit Drei Viertel die Angebote unter 3000 Euro pro Quadratmeter. Wohnungen zwischen 3000 und 5000 Euro pro Quadratmeter machten rund ein Viertel aus, Preise über 5000 Euro pro Quadratmeter wurden gar nicht aufgerufen. Dabei liegt das Haushaltsnettoeinkommen in Reinickendorf über dem Berliner Durchschnitt, bedingt durch den großen Anteil an Doppelverdienern. Elf Prozent aller Haushalte haben ein Haushaltsnettoeinkommen von über 4000 Euro. Ein Fünftel hat unter 1100 Euro im Monat zur Verfügung.
In Wartestellung
Generell überwiegen in Reinickendorf einfache Wohnlagen, begehrter sind allerdings hochwertigere und teurere Wohnungen im Preissegment von 3500 bis 5000 Euro den Quadratmeter. In den vergangenen Jahren sind die Preise sowohl für Eigentum wie auch für die Mieten nur verhalten gestiegen – für Berliner Verhältnisse ist Reinickendorf immer noch erschwinglich. Mit der Schließung des Flughafen Tegels erwarten Immobilienmakler Preissprünge.
Günstige Kaufpreise
Für Bestandsimmobilien im Viertel Reinickendorf müssen Käufer mit Preisen von durchschnittlich 2000 Euro rechnen, 200 Euro mehr als im Vorjahr. Billiger ist es noch im Märkischen Viertel. In fast allen anderen Ortsteilen haben sich die Kaufpreise bei rund 2400 Euro eingependelt, kaum mehr als in den Vorjahren. Neubauten kosten zwischen 3000 und 4300 Euro pro Quadratmeter. Und auch die Miete für Bestands-Wohnungen hat im vergangenen Jahr die Neun-Euro-Marke nirgends übersprungen. Anders im Neubau, wo sie überall über zehn Euro liegt, teilweise schon über 13 Euro. Die Preise für Einfamilienhäuser pendeln um die 3500 Euro pro Quadratmeter. Neue Einfamilienhäuser liegen bemerkenswerterweise meist darunter.