Der Immobilienmarkt in Düsseldorf-Oberkassel
Von Miriam Beul-Ramacher
Die beiden linksrheinischen Schwesterviertel Ober- und Niederkassel sind das, was man Premiumlagen nennt: urban und ruhig, in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und gesegnet mit der Nähe zum Rhein, in Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt seit jeher eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale gehobener Wohnquartiere. Also ist es teuer, hier zu wohnen – für Mieter genauso wie für all jene, die hier Haus oder Wohnung kaufen wollen. Die Stadtvillen unmittelbar an der Rheinpromenade, dem Kaiser-Wilhelm-Ring, kosten Millionen. Dasselbe gilt für Eigentumswohnungen. Neubauprojekte wie das „Parkpalais“ zählen zum Exklusivsten, was die Stadt zu bieten hat. Eine Fünf-Zimmer-Wohnung – erste Etage – wird zum Preis von annähernd 7000 Euro pro Quadratmeter angeboten. Allerdings lief der Verkauf schleppend: Das Objekt wurde bereits 2013 fertiggestellt.
Ein Grund könnte sein, dass die Auswahl an Neubauwohnungen in Oberkassel und inzwischen auch durch die vielen Neubauprojekte im benachbarten Heerdt vergleichsweise groß ist. Das Projekt „Belsenpark“ auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs im Westen des Stadtteils hat das Angebot an Eigentumswohnungen deutlich vergrößert – hier sind 450 Wohneinheiten entstanden. Die meisten sind verkauft, zu Preisen von etwa 5500 Euro pro Quadratmeter. Offenbar haben auch Kapitalanleger zugegriffen, die ihre Wohnungen nun vermieten – zu saftigen Preisen.
Die Angebotsmieten liegen zwischen 16 und 20 Euro monatlich pro Quadratmeter Wohnfläche. Die Attraktivität des Viertels erlaubt offenbar solche Preise: Cafés, Restaurants und Boutiquen, ausreichend Kitas und Schulen sowie viele wunderschöne Altbauten machen den Reiz dieser Wohnlage aus. Und: Sie wird weiter wachsen. Der Bebauungsplan für weitere 650 Belsenpark-Wohnungen über die Ria-Thiele-Straße hinaus weiter Richtung Prinzenallee wurde inzwischen abgesegnet.