Der Immobilienmarkt in Stuttgart-Gänsheide
Von Frank Bantle
Das Wohngebiet in der Halbhöhe zwischen oberer Alexanderstraße und Geroksruhe hat Bohème-Charakter: viele historische Villen, ruhige Anliegerstraßen, Aussichtspunkte und hier und da ein stylischer Neubau mit Stadtblick sowie die Villa Reitzenstein, der Amtssitz des baden-württembergischen Ministerpräsidenten. Bauherren waren in früheren Zeiten insbesondere Industrielle und hohe Staatsdiener, vor dem Krieg lebten bekannte Maler und Theaterleute auf der Gänsheide.
Wer in den großzügigen Altbauten eine Mietwohnung findet, darf sich glücklich schätzen – und sollte zwischen 12 und 17 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren. Kapitalanleger brauchen zunächst eines: Geduld. Nur wenige Objekte kommen in den Verkauf und erreichen schnell die Millionengrenze. Dass das Schlagwort „Gänsheide“ zieht, belegt ein Bauträger, der an den Ausläufern des Viertels elf Eigentumswohnungen errichtet. Mit dem Zusatz Halbhöhenlage findet sich zum Beispiel eine Dreieinhalbzimmer-Wohnung (87 Quadratmeter) für 439.000 Euro auf der Preisliste. Bedeutendstes Neubauprojekt sind allerdings neun Stadtvillen und Mehrfamilienhäuser an der Stafflenbergstraße, geplant vom bekannten Kölner Büro Molestina Architekten. Die Einheiten sollen mit durchschnittlich 7.000 Euro pro Quadratmeter in den Verkauf kommen – ein Termin steht noch nicht fest.