Der Immobilienmarkt in Grevenbroich
Energie vom Niederrhein - Die besten Wohnlagen in Grevenbroich
Den bekanntesten der 64.500 Einwohner von Grevenbroich gibt es gar nicht: Es ist Horst Schlämmer, der erfundene stellvertretende Chefredakteur des ebenfalls ausgedachten Grevenbroicher Tageblatts, alias Hape Kerkeling. Von dessen Wirken unbeeindruckt, nennt sich Grevenbroich selbst „Bundeshauptstadt der Energie“ und beruft sich dabei auf die Lage an der größten zusammenhängenden Braunkohlelagerstätte Europas.
Kohlekraftwerke und Windräder vor den Toren der Stadt zeugen von der Präsenz des RWE-Konzerns, eines der größten Arbeitgeber in Grevenbroich. Wenngleich näher an Düsseldorf gelegen, fühlen sich die bodenständigen Niederrheiner eher Köln zugehörig - jedenfalls verläuft hier die Grenze zwischen den regionalen Bierspezialitäten Alt und Kölsch, und in Grevenbroich wird Kölsch getrunken.
Einen größeren Einschnitt bildet aber der Kontrast zwischen der Energiewirtschaft im Süden der Stadt, wo sich überwiegend einfache bis mittlere Wohnlagen finden, und einer Vielzahl von Grünflächen, Parks und Freizeitanlagen im Stadtkern. Dort hat die Landesgartenschau 1995 zu einer Aufwertung der Lebensqualität geführt. „Insgesamt ist Grevenbroich eher ländlich, eine von Grün und Feldern geprägte Landschaft“, beschreibt Hans Conrads von Engel & Völkers den Charakter Grevenbroichs.
Idylle hin oder her, die Preise für Immobilien stagnieren oder befinden sich zurzeit gar in einem leichten Abwärtstrend. Nahezu im ganzen Stadtgebiet übersteigt das Angebot die Nachfrage. Eine Vermarktungsdauer von einem Jahr für eine Immobilie ist laut Karl-Heinz Reibel vom Gutachterausschuss Grevenbroich keine Seltenheit.
Kapellen
Die besten Wohnlagen in Grevenbroich - Kapellen
Am nördlichen Stadtrand gelegen, verfügt Kapellen schon seit 1869 über einen eigenen Bahnhof mit Anbindung an die Strecke Kerpen—Neuss. Das Freilichtmuseum auf der Museumsinsel Hombroich, in dem auf einem beeindruckenden Gelände „Kunst parallel zur Natur“ präsentiert wird, liegt zwar schon auf Neusser Stadtgebiet, ist von Kapellen jedoch nur einen Katzensprung entfernt. Nach den Vorstellungen der Stadtplaner soll sich in den nächsten Jahren die derzeitige Einwohnerzahl von rund 5500 nahezu verdoppeln, wenn im Westen des Ortsteils das Neubaugebiet fertiggestellt ist. Der Quadratmeter Bauland kostet hier 190 Euro und unterbietet damit deutlich die im Ortskern üblichen rund 220 Euro. Für freistehende Einfamilienhäuser sind Grundstücke von 500 bis 600 Quadratmetern vorgesehen. Wenn die Rechnung aufgeht, wird Kapellen als aufstrebender Standort in naher Zukunft das gefragteste Quartier für junge Familien sein.
Neukirchen
Die besten Wohnlagen in Grevenbroich - Neukirchen
Mit ersten Siedlungsspuren aus der Steinzeit und einer ersten urkundlichen Erwähnung in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist Neukirchen durchaus betagt. Heute leben 2733 Einwohner im östlichsten Stadtteil Grevenbroichs an der Stadtgrenze zur Kreisstadt Neuss. Schloss Hülchrath ist mit seinen Kasematten und der alten Burgschänke ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer und wer mag, feiert seine Hochzeit dort nach Burgherrenmanier. „Eine gute Mischung aus dörflichem Charakter und guter Verkehrsanbindung“ fasst Makler Dirk Ophoven den Charakter des Ortes zusammen. Die vorhandene Infrastruktur deckt nicht mehr als die täglichen Bedürfnisse, doch in gut zehn Minuten ist das Stadtzentrum erreicht. Die Wohnlagen sind durchgehend von guter Qualität, es herrscht eine Bebauung mit Einfamilienhäusern vor. Für ein solches Haus werden, wenn es erst wenige Jahre alt und in gutem Zustand ist, bis zu 370.000 Euro bezahlt.
Wevelinghoven
Die besten Wohnlagen in Grevenbroich - Wevelinghoven
Mit über 7200 Einwohnern ist Wevelinghoven größer als Grevenbroichs Stadtzentrum, zudem ein aufstrebendes Quartier, das sich in den letzten Jahren gemausert hat. Umgeben von landwirtschaftlich genutzter, weitläufiger Ackerlandschaft, liegt es im Norden des Stadtgebiets. Parkähnliche Anlagen entlang der Erft-Auen tragen zum Ruf als Gartenstadt bei. Ähnlich wie im benachbarten Kapellen geht es eher ruhig und beschaulich zu, doch ist eine Grundinfrastruktur für den täglichen Bedarf vorhanden. Immobilienfachleute beschreiben Wevelinghoven als „aufgeräumten“ Stadtteil mit guter Wohnqualität und gesunder Infrastruktur. Gut gepflegte Häuser kosten bis zu 370.000 Euro, für einfachere, sanierungsbedürftige Objekte liegt der Einstiegspreis bei 230.000 Euro. Der Ort wird künftig an Attraktivität gewinnen, weil seine Infrastruktur stark aufgerüstet wird: Im Süden, auf dem Gelände einer ehemaligen Zuckerfabrik, entsteht ein verkehrsgünstig gelegenes Gewerbegebiet mit Bau- und Supermarkt.
Südstadt
Die besten Wohnlagen in Grevenbroich - Südstadt
Durch die Bahnlinie Mönchengladbach—Köln vom Zentrum getrennt, zerfällt die Südstadt in zwei Teile: Einen nördlichen Bereich mit guten Wohnlagen, die wegen der Zentrumsnähe recht beliebt sind, und den südlichen Part, in dem mittlere Lagen vorherrschen. Die Ursprünge des Quartiers sind mit der Geschichte der Erftwerke verbunden, die zwischen 1919 und 1921 für ihre Mitarbeiter 31 Einfamilienhäuser und 36 Mietwohnungen errichteten. Heute wohnen in der Südstadt knapp 6000 Einwohner, die immer noch von einer stadtplanerischen Besonderheit profitieren: Zwecks Verkehrsberuhigung wurden hier bewusst viele Sackgassen gebaut. Zwar ist das Freizeitangebot überschaubar – außer dem Sportplatz gibt es ein paar Lokale und Restaurants –, doch die Innenstadt mit ihren vielfältigen Unterhaltungsangeboten ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell erreicht. Wie fast überall in Grevenbroich stagnieren auch hier die Preise für Immobilien. Bei Häusern und Wohnungen aus dem Bestand ist sogar ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen. 210.000 bis 350.000 Euro müssen Interessenten trotzdem investieren, um sich hier niederzulassen.