Der Immobilienmarkt in Unterschleißheim
Von Nadine Oberhuber
Unterschleißheim ist vor allem wegen seines großen Gewerbegebiets bekannt. Allerdings musste der Vorort im Norden Münchens einen Schlag verkraften: Microsoft hat seine Deutschlandzentrale von Unterschleißheim ans Autobahnende der A9 nach Schwabing verlegt. Und der deutsch-französische Konzern EADS hat das Unterschleißheimer Werk seiner Rüstungstochter Cassidian geschlossen und ist nach Ottobrunn in den Süden Münchens gezogen.
Zurzeit sind Flüchtlinge auf dem ehemaligen Airbus-Gelände untergebracht. Auf dem 17 Hektar großen Gelände soll nun ein Business Campus mit Bürobauten entstehen. Viele Anwohner fürchten deshalb bereits zunehmenden Verkehrslärm.
Noch ziehen gerne Zuzügler nach Unterschleißheim, kurze Wege nach München und zum Flughafen locken Berufspendler an. Die Stadt ist mit gut 28.000 Einwohnern der größte Ort im Landkreis München. Lange Zeit stieg die Einwohnerzahl kaum, im Lauf des vergangenen Jahres sind aber erstmals wieder rund 800 Menschen neu hinzugezogen.
Das zeigt sich auch an den Immobilienpreisen: Sie stiegen in den letzten Jahren längst nicht so wie in anderen Münchner Vororten. Künftig aber werden sie wohl anziehen. Makler sehen vor allem bei gut gelegenen Objekten Steigerungspotenzial – etwa im begehrteren Ortsteil Lohhof. Neubauwohnungen hier werden zurzeit für rund 15 Euro Miete pro Quadratmeter angeboten. Im Bestand liegen die Mieten niedriger, bei 12 bis 14 Euro. 60-Quadratmeter-Wohnungen um 800 Euro sind hier keine Seltenheit.