Anzeige
Anzeige

Kolumne Ein einfacher Tipp für einen produktiven Dezember

Lena Wittneben
Lena Wittneben
© PR
Für viele Menschen steht der Dezember für Weihnachts- bzw. Jahresabschlussstress. Lena Wittneben erklärt, wie der letzte Monat des Jahres produktiv genutzt werden kann

Ein außergewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende zu. Ob Homeoffice, Online-Konferenzen oder Urlaub in der eigenen Stadt: Vieles ist in diesem Jahr zur Normalität geworden. Doch gerade für Homeoffice-„Neulinge“ ist die Situation häufig herausfordernd, um konzentriert und produktiv zu arbeiten .

Der letzte Monat des Jahres ist für viele mit dem alljährlichen Weihnachtsstress verbunden. Der Dezember lässt uns überlegen, was wir unbedingt in diesem Jahr noch erledigen wollen: zum Beispiel die Reisekostenabrechnung, den Abschluss des Online-Spanisch-Kurses oder die Aufstellung eines Businessplans für die Sidepreneur-Idee.

Die verbleibenden 30 Tages des Dezembers können wir nutzen, um uns morgens ausschließlich einer neuen Sache, einem Projekt oder Wunsch zu widmen. Vor allem der verlängerte Lockdown light – ohne die morgendliche Stunde im Fitnessstudio oder den Arbeitsweg – kann uns dabei in die Karten spielen.

In den kommenden 30 Tagen sollten wir am Morgen, wenn die Mehrheit ein Konzentrationshoch erlebt, uns 30 Minuten komplett störungsfrei abschotten und uns ausschließlich einer Sache widmen. Tragen Sie diesen „deep work“-Termin samt Erinnerung in ihren Kalender, damit auch Ihre Kolleginnen und Kollegen erkennen, dass Sie nicht gestört werden wollen. Schalten Sie Ihr Handy in den Flugmodus, schließen Sie alle Browsertabs, sofern Sie Internet überhaupt benötigen. Informieren Sie (im Homeoffice) Ihre Familie oder Ihren Büronachbar, dass Sie innerhalb der nächsten halben Stunden nicht verfügbar sind.

Tageszeiten, in denen Sie konzentriert arbeiten können, sollten ohnehin nicht für Tätigkeiten verwendet werden, die wenig geistige Anstrengungen erfordern, wie etwa E-Mails lesen oder Terminanfragen beantworten.

Dieses Prinzip des „30-30-1“, um neue Projekte durch die „Kraft des Rituals“ ins Rollen zu bringen, kann je nach verfügbarer Zeit für noch mehr Erfolgsgarantie auch in „60-60-1“ oder gar „90-90-1“ verlängert werden. Länger als 90 Minuten en bloc kann sich unser Gehirn ohnehin nicht konzentrieren. Unser Kopf mag kein „Multitasking“. Parallel aktiv zu sein, bedeutet nicht auch produktiv zu sein. Monofokus wirkt.

Die stetige Wiederholung zur Bildung einer Gewohnheit dauert unterschiedlich lange. Die oftmals zitierten 21 Tage sind eine Mär, die ihren Ursprung in einer fehlerhaften Interpretation zwischen „Gewöhnung“ und „Gewohnheiten“ hat.

Letztlich hängt es primär von der Komplexität der neuen Aufgabe und unserer Willenskraft (die wir wie Muskeln trainieren können) ab. Durchschnittlich dauert es gut 66 Tage (Anfang Februar 2021!) um neue Gewohnheiten zu Routinen werden zu lassen. Das ist auch hilfreich, um die viel zitierten „guten Vorsätze“ zu Neujahr langfristig umzusetzen. Vielleicht gibt es diese eine Sache (sei es ein Leitfaden für neue Mitarbeiter, ein neues Hobby eine Podcast-Idee), für die bis dato nie Zeit war.

Lena Wittnebenschreibt hier regelmäßig für Capital.de. Sie ist systemischer Coach, Gedächtnistrainerin und Speaker – mehr unter lena-wittneben.de Der wöchentliche Interview Podcast „There is a crack in everything…“ ist gratis auf Itunes, Spotify oder ihrer Webseite abrufbar.

Mehr zum Thema

Neueste Artikel