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Kapitalmarkt-Ausblick 2026 Die Unsicherheit ist da – kein Grund zur Panik

Experten diskutieren beim Vermögensaufbau-Gipfel über den Kapitalmarkt-Ausblick
Beim Vermögensaufbau-Gipfel diskutierten Experten über den Kapitalmarkt im kommenden Jahr
© Lena Everding
An den Kapitalmärkten war es bisher ein turbulentes, aber erfolgreiches Jahr 2025. Was hält 2026 bereit? Experten diskutieren auf dem Vermögensaufbau-Gipfel von Capital und ntv

Donald Trump im Weißen Haus, Krieg in Europa, eine neue Regierung in Deutschland. Die Welt – und die Kapitalmärkte – sind unsicherer geworden. „Viele Dinge, an die wir uns Jahrzehnte gewöhnt hatten, sind aufgekündigt worden“, sagte Carsten Herrmann, Executive Managing Director Investment Management von Feri beim Vermögensaufbau-Gipfel von Capital und ntv. „Wichtig ist, das in die Kapitalmarktanleihe einfließen zu lassen.“

Insbesondere die USA beschäftigten die Menschen bei der Geldanlage. Zwar sei dort die politische Unsicherheit gewachsen, waren sich Anlageexperten bei einer Paneldiskussion einig. Doch die Unternehmen seien immer noch globale Vorreiter. „An den USA können Sie nicht vorbeigehen“, sagte Fondsmanager Henning Gebhardt. Das Gewinnwachstum sei im Vergleich zu Europa und vor allem zu Deutschland einfach höher. Die geringe Anzahl an Börsengängen deutscher Unternehmen sei eine „Katastrophe“, die an dem politischen Umfeld liege. „Wir stehen uns eigentlich selbst im Weg, deswegen müssen wir in der Anlage auch rausgehen aus Europa“, sagte Gebhardt.

Kapitalmarkt bleibt auch 2026 stabil

Muss man also Angst vor dem kommenden Kapitalmarktjahr haben? Nein, ist die Meinung von Patrick Vogel, Leiter Strategisches Management bei TBF Global Management. In den vergangenen Jahren sei man immer von Unsicherheit begleitet worden, bei der Kapitalanlage sei das normal. Und ein Umfeld mit größerer Unsicherheit biete oft auch bessere Performancechancen. Man müsse bei der Anlage auf die langfristigen Trends schauen: Künstliche Intelligenz werde weiter wichtig sein, Rechenzentren würden mehr gebraucht werden. „Und je mehr ich diese Zentren ausbaue, desto mehr Energie brauche ich dazu.“ Davon profitierten wiederum erneuerbare Energien – trotz aller „Drill Baby Drill“-Rethorik des US-Präsidenten. Solar und Wind seien „spannenderweise Aktien, die eine gute Performance aufweisen“.

Hinzu komme, dass zum Beispiel die Rolle der Notenbanken weiter Bestand habe, sagte Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie bei der Dekabank. Die Notenbanken würden immer noch zur Stelle sein, wenn es zu Verwerfungen an den Märkten komme. Und auch diese zeichne sich derzeit nicht ab. „Wir haben ein Umfeld, in dem sich die Weltwirtschaft rasant wandelt“, sagte Schallmayer. Aber solange es in der Summe ein stabiles globales Wachstum gebe, könne man sich auf die grundlegenden Mechanismen verlassen. Die Skepsis gegenüber der Politik der USA unter Trump bleibe zwar. „Aber wir haben jetzt schon Erfahrungswerte gesammelt“. Die sprächen dafür, dass Trumps Maximalforderungen nicht durchgesetzt würden, die Politisierung der Institutionen nicht plötzlich geschehe und die Kapitalmärkte disziplinierend wirkten.

Was sind also die Anlagetrends für das Kapitalmarktjahr 2026? Keine Staatsanleihen, waren sich die Paneldiskutanten einig, oder jedenfalls die meisten nicht. Schallmayer beispielsweise sieht Anleihen weiter als soliden Anker. Und für Patrick Vogel bleiben Teile des Marktes spannend. „In manchen Schwellenländern gibt es zehn Prozent Rendite bei einer eigentlich niedrigen Verschuldung. Gleichzeitig hat die Fed angefangen, die Zinsen zu senken. Das führt normalerweise zu sinkenden Anleihenrenditen in Schwellenländern und damit steigenden Kursen.“ An welche Länder er dabei speziell denke, verriet Vogel allerdings nicht.

Grundsätzlich bevorzugten aber alle Aktien, kombiniert mit weiteren Absicherungswerten wie Gold. „Gold gehört hinein, auch wenn es in den verganenen Wochen etwas heißgelaufen ist“, sagte Gebhardt.

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