Inhaltsverzeichnis
Kurzbeschreibung
Christian Schiller (parteilos) ist Bürgermeister von Herrsching am Ammersee.
Herr Schiller, haben viele Münchner in Corona-Zeiten bei Ihnen am Ammersee Zuflucht gesucht?
Wir spüren schon seit vielen Jahren den starken Zuzug. In unseren Neubaugebieten waren schnell alle Wohnungen bezogen. Spezielle Corona-Effekte können wir aber so kurzfristig noch nicht beziffern. Was wir merken: Die S-Bahnen sind jetzt deutlich leerer. Früher waren die Züge regelmäßig überfüllt. Daran merkt man, wie hoch die Pendlerzahl bei uns ist.
Herrsching hat zuletzt den höchsten Bodenpreisanstieg im Münchner Umland erlebt.
Sie planen aktuell keine größere neue Baulandausweisung und setzen beim Neubau jetzt auf das Einheimischenmodell. Warum?
Vor einiger Zeit kostete der Quadratmeter Grund noch 1 000 Euro, heute werden innerorts bereits bis zu 3 000 Euro bezahlt. Für unsere Kinder, die in der Gemeinde bleiben wollen, ist ein Hausbau damit fast nicht mehr finanzierbar. Selbst das Einheimischenmodell nach EU-Recht funktioniert bei uns schon lange nicht mehr: Damit dürften wir höchstens 30 Prozent Nachlass auf den Bodenpreis gewähren. Bis die Planung eines größeren Bauprojekts aber abgeschlossen und nach vier bis fünf Jahren umgesetzt ist, sind die Bodenpreise schon mindestens wieder um die Höhe des Nachlasses gestiegen. Bei unserem Projekt in Breitbrunn verzichtet nun der Grundstückseigner, das Kloster Ursberg, freiwillig auf bis zu 50 Prozent des Grundstückspreises. Im Gegenzug werden Gemeindebürger als Käufer bevorzugt, die sich unter anderem sozial für die Gemeinde engagieren. Dass so etwas überhaupt realisierbar ist, ist aber die ganz große Ausnahme.
Von Nadine Oberhuber
(Stand: Mai 2021)
Immobilien- und Mietpreise in Herrsching
Karte
Der Immobilienmarkt in Herrsching
Weitere Immobilienpreise in der Umgebung von Herrsching
In dieser Region