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Chiphersteller OpenAI vergibt Milliardenauftrag an AMD – Aktie explodiert

Treibt die Kurse der Tech-Industrie: OpenAI-Chef Sam Altman
Treibt die Kurse der Tech-Industrie: OpenAI-Chef Sam Altman
© Bloomberg / Getty Images
Bei der Suche nach Alternativen für die Chipproduktion setzt der ChatGPT-Entwickler OpenAI auf AMD. Für die Aktie des Halbleiterherstellers geht es aktuell steil bergauf 

Der US-Halbleiterhersteller AMD hat von OpenAI einen langfristigen milliardenschweren Auftrag zur Lieferung von KI-Prozessoren erhalten. Außerdem eröffnet der Vertrag dem ChatGPT-Entwickler die Möglichkeit, mit bis zu zehn Prozent bei AMD einzusteigen. „Wir betrachten diesen Deal als einen Wendepunkt, nicht nur für AMD, sondern für die gesamte Branche“, sagte AMD-Manager Forrest Norrod der Nachrichtenagentur Reuters.

Sein Unternehmen werde ab der zweiten Jahreshälfte 2026 Hunderttausende Hochleistungsprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) liefern. Der Umsatz aus dieser Vereinbarung werde sich voraussichtlich auf mehrere zehn Milliarden Dollar belaufen. Der OpenAI-Auftrag könnte zudem als Vorbild für Aufträge weiterer potenzieller Abnehmer dienen, sagte AMD-Marketingchef Mat Hein. „Dies ist eine Pionierleistung, die eine Menge Einfluss auf das Ökosystem der Branche hat.“ Insgesamt erhofft sich AMD für die kommenden Jahre zusätzliche Umsätze mit KI-Chips von mehr als 100 Mrd. Dollar.

OpenAI-Einstieg: AMD-Aktie macht 27 Prozent Plus

Der Chiphersteller aus dem kalifornischen Santa Clara räumte dem auf KI spezialisierten Softwarehaus OpenAI im Rahmen des aktuellen Liefervertrags die Option ein, bis zu 160 Millionen AMD-Aktien zum Preis von jeweils 0,01 Dollar zu übernehmen. Der Einstieg erfolge in mehreren Schritten und sei an das Erreichen bestimmter Meilensteine gekoppelt. Hierzu gehöre unter anderem der Sprung des AMD-Aktienkurses auf mehr als 200 Dollar. Am Freitag hatten die Titel bei knapp 165 Dollar geschlossen, am Montagnachmittag standen die Papiere bei 209 Dollar – ein Plus von 27 Prozent.

OpenAI werde die ersten AMD-Anteile zur Übergabe der ersten KI-Chips vom Typ „MI450“ im kommenden Jahr erhalten, hieß es weiter. Die zusätzlichen Prozessoren brächten den KI-Entwickler seinem Ziel näher, dringend benötigte Rechenkapazitäten aufzubauen, sagte OpenAI-Chef Sam Altman. Sein Unternehmen ist unter anderem federführend am US-Projekt „Stargate“ zum Bau zahlreicher neuer KI-Rechenzentren beteiligt. Es hatte vor zwei Wochen eine weitreichende Zusammenarbeit mit Nvidia bekanntgegeben. Diese umfasse die Lieferung von KI-Chips durch den Weltmarktführer und eine bis zu 100 Mrd. Dollar schwere Beteiligung an OpenAI. Das Start-up aus San Francisco wird aktuell mit 500 Mrd. Dollar bewertet.

Suche nach Alternativen zu Nvidia

KI-Entwickler wie OpenAI und Meta sowie Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Google und Microsoft bemühen sich seit Längerem, ihre Abhängigkeit von Nvidia zu reduzieren. Sie setzen dabei neben AMD-Produkten auch auf selbst entwickelte KI-Chips. OpenAI kooperiert hierfür mit Broadcom.

Auch mit AMD arbeitet das Start-up seit mehreren Jahren zusammen. OpenAI liefert dem Chip-Konzern Input für die Entwicklung von KI-Prozessoren. Diese Informationen sind unter anderem in das Modell „MI300X“ eingeflossen.

In den vergangenen Wochen hatte der ChatGPT-Entwickler OpenAI bereits mehrere Kooperationen mit anderen Unternehmen verkündet. Darunter waren neben dem Robotik-Unternehmen UIPath und dem Speicherriesen Hitachi auch SAP. Für die beteiligten Unternehmen wirken sich die Kooperationsankündigungen zumindest kurzzeitig sehr positiv auf den Aktienkurs aus – wie jetzt auch bei AMD.

rtr/hue

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