Schon länger hatte es zwischen Italiens Regierungsparteien gefährlich geknirscht. Am Dienstag folgte dann der große Knall: Ministerpräsident Conte erklärte seinen Rücktritt und die Regierung damit für beendet . Wie es nun an Italiens Spitze weitergeht, bleibt vorerst offen. Die Prognosen – von einer Lega-Mehrheit nach Neuwahlen bis hin zu einer neuen Koalition aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten – reißen dagegen nicht ab.
Capital hat sechs Artikel rund um Italiens Entwicklung zusammengestellt, mit allem was Sie zur Lage im Land wissen sollten:
#1 Machtpoker in Italiens Regierung
„Italien zuerst“, forderten die Fünf-Sterne-Bewegung und die Lega als sie noch in der Regierung saßen. In ihrer Politik hat die Koalition dem Land dagegen insgesamt geschadet. Auch das Verhältnis zur EU ist nach dem Streit um das italienische Haushaltsdefizits zerrütteter denn je. Welche Folgen die letzte Regierung für Italiens jüngste Entwicklung hatte, lesen Sie hier.
#2 Aussage zum Euro-Austritt schlägt ein wie eine Bombe
„Ich bin überzeugt, dass der Euro-Austritt unserem Land guttäte“, sagte Legapolitiker Claudio Borghi im Interview für die aktuelle Capital-Ausgabe (Ausgabe 9/2019) weit vor dem Platzen der Regierungskoalition. Auch ohne die folgende Regierungskrise wäre seine Anti-Euro-Haltung von vielen Seiten kritisch beäugt worden. Die Veröffentlichung der Ausgabe am Mittwoch verlieh Borghis Aussagen dagegen eine ungeahnte Schlagkraft – und zwar vor allem in den heimischen Medien. Wie die Italiener auf das Interview reagieren und was die provokanten Thesen für den Machtkampf von Salvinis Lega bedeuten könnten, lesen Sie hier.
#3 Italiens Wirtschaft in der Dauerkrise
Während alle Augen gebannt auf die Entwicklungen in Rom schauen, rückt das eigentliche Sorgenkind in den Hintergrund: Die italienische Wirtschaft. Eigentlich sollte sie durch ein starkes Wachstum die aufgenommenen Schulden und Defizite der Regierung ausgleichen. Allerdings hat sich die Konjunktur noch immer nicht vollständig von den vergangenen Krisenjahren erholt. Eine Bestandsaufnahme der italienischen Wirtschaft.
#4 Anleger misstrauen Italien fast so sehr wie Griechenland
Was bedeuten die enormen Staatsschulden für die Märkte? Wie macht sich die Krise bei den Italienern bemerkbar? Und geht es Italien jetzt genauso schlimm wie Griechenland 2011? Die wichtigsten Fragen zur Staatsschuldenkrise und ihrem Einfluss auf Italien hat Capital-Redakteur Claus Hecking in der Serie „Capital erklärt“ beantwortet.
#5 Italien könnte neue Eurokrise provozieren
Als drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone gilt Italien häufig als „zu groß, um zu scheitern“. Sollte die italienische Staatsschuldenkrise aber weiter eskalieren, könnte das Europa empfindlich treffen. Lesen Sie in dieser Analyse, warum der Streit um Italiens Schulden für Europa noch sehr teuer – und auch sehr gefährlich werden kann.
#6 Raus aus den Schulden – eine Anleitung
Zwar ist die Bilanz für Italien angesichts der stagnierenden Konjunktur und des wachsenden Haushaltsdefizits düster, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht allerdings noch Hoffnung für die Regierung in Rom. Lesen Sie hier, mit welchen drei Strategien Italien laut DIW das Ruder noch herumreißen kann .