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Regulierung SAP befürwortet KI-Gütesiegel

Die SAP-Zentrale im badischen Walldorf
Die SAP-Zentrale im badischen Walldorf
© imageBROKER | Schoening
Deutschlands führender Tech-Konzern SAP unterstützt die Einführung eines Gütesiegels „AI Made in Germany“ – und hofft auf florierende Geschäfte

Europas größtes Softwareunternehmen SAP befürwortet die Einführung eines Gütesiegels für Künstliche Intelligenz. „Ich halte das für grundsätzlich sinnvoll“, sagte Philipp Herzig, KI-Chef des Dax-Konzerns aus Walldorf, im Gespräch mit Capital.

Die Idee für ein KI-Gütesiegel geht auf die Digitalstrategie der Bundesregierung zurück. Das Prädikat „AI Made in Germany“ soll demnach zu einem „weltweit anerkannten Gütesiegel“ aufgebaut werden, das deutschen Unternehmen im internationalen Wettbewerb Vorteile verschafft. Erste Details hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im November 2023 vorgestellt. Grundlage des Qualitätsversprechens sollen demnach Prüfstandards nach europäischen Werten sein.

SAP stellt sich als KI-Unternehmen auf

Die neuen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz, etwa als Effizienzmaschine für die Wirtschaft, versprechen florierende Geschäfte – auch bei SAP. „Wir gehen von einem massiven Wachstum in diesem Bereich aus“, betonte Herzig. Etwa 24.000 der insgesamt mehr als 400.000 SAP-Kunden nutzen KI demnach bereits regelmäßig über alle Anwendungen des Softwareanbieters hinweg. 

Regulierung: SAP befürwortet KI-Gütesiegel
© SAP

Auch deshalb verstehe sich der Konzern als Vorreiter bei der Technologie. „SAP ist ein KI-Unternehmen“, erklärte Herzig, der bei den Walldorfern den Titel Chief Artificial Intelligence Officer trägt.

Der Softwarehersteller hatte im Januar einen Großumbau des Unternehmens angekündigt, um sich noch stärker auf Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz zu fokussieren.

Regulierungswelle droht

SAP muss sich dabei – wie viele andere Unternehmen auch – auf eine Fülle an neuen Gesetzen und Vorschriften für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz einstellen. So stimmte das EU-Parlament diese Woche für einen schärferen Rechtsrahmen für KI, den sogenannten AI Act. In Deutschland gibt es zudem Pläne für flankierende Regulierungen, zum Beispiel für den Einsatz von KI im Gesundheitswesen oder in der Robotik.

Herzig sieht die schärfere Regulierung jedoch gelassen. „Wir haben uns schon vorher ein hohes Maß an Aufsicht und Werten selbst auferlegt.“ So halte man sich beispielsweise schon jetzt an eine entsprechende ISO-Norm für KI-Systeme, obwohl es dafür noch gar keine Auditoren gebe. Zudem habe man bereits 2018 einen eigenen Ethikrat installiert

Ein Grund für den vorauseilenden Gehorsam der SAP dürfte das mangelhafte Vertrauen vieler Anwender in generative KI sein. Eine der tragenden Säulen bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen sei für SAP daher „die Verlässlichkeit“, so Herzig.

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