Die Welt wird lebenswerter. Zu diesem Urteil kommen die Finanzanalysten der Economist Intelligence Unit in ihrem „ Global Liveability Index 2019 “. Hauptursache für die weltweit gestiegene Lebensqualität ist demnach eine allgemeine Entspannung bei der terroristischen Bedrohungslage. Allerdings geben mangelnde Schritte gegen den Klimawandel laut den Experten des Beratungsdienstes, der zur britischen Economist Group gehört, Anlass zur Sorge.
Für das Ranking zur Lebensqualität wurden den Angaben zufolge 140 Städte weltweit auf jeweils 30 Faktoren hin untersucht. Die Bewertungskriterien entfielen auf fünf Hauptkategorien:
- Stabilität, 25 Prozent der Endnote (Kriminalität, Terrorismus, militärische Konflikte, Unruhen)
- Gesundheitsversorgung, 20 Prozent (Qualität und Verfügbarkeit)
- Kultur und Umwelt, 25 Prozent (Klima, Korruption, soziale oder religiöse Einschränkungen, Zensur, Sport, Kultur, Restaurants, Konsumgüter und Dienstleistungen)
- Infrastruktur, 20 Prozent (Straßen, öffentlicher Verkehr, Unterkünfte, Wasser- und Energieversorgung, Telekommunikation)
- Bildung, zehn Prozent (private und öffentliche Bildungseinrichtungen)
Die Analyse stützte sich in erster Linie auf die Urteile von Experten für die jeweilige Stadt, darunter jeweils ein Korrespondent vor Ort. Einige wenige Daten stammten von Institutionen wie der Weltbank oder Transparency International.
Dies sind laut der Economist Intelligence Unit aktuell die zehn lebenswertesten Städte der Welt:
Die Städte mit der höchsten Lebensqualität weltweit
Die untersuchten Städte konnten maximal ein Ergebnis von 100 Punkten erzielen. Adelaide belegt mit 96,6 Punkten Platz zehn. Die australische Metropole konnte Bestnoten bei der Gesundheitsversorgung und dem Bildungswesen verzeichnen. Den schlechtesten Wert gab es bei der Stabilität (95 Punkte).
Nur zwei europäische Städte haben es in die Top 10 der lebenswertesten Städte geschafft. Kopenhagen belegt mit 96,8 Punkten Rang neun. Volle Punktzahlen gab es von der Economist Intelligence Unit für die Infrastruktur und das Bildungswesen. Bei Letzterem erzielten übrigens alle Städte der Top 10 die Bestnote.
Die größten Städte in Japan und Kanada teilen sich mit jeweils 97,2 Punkten den siebten Platz. Beide kamen bei Stabilität, Gesundheitswesen und Bildung auf die volle Punktzahl. Tokio überzeugte daneben mit der Infrastruktur, Toronto hingegen lag bei Kultur und Umwelt vorn.
Vancouver sicherte sich ganz knapp mit 97,3 Punkten den sechsten Rang. Bei der Infrastruktur gab es zwar eine vergleichsweise schwache Note von 92,9 Punkten. Dafür überzeugte Vancouver bei Bildung, Kultur und Umwelt sowie der Gesundheitsversorgung der Bürger.
Das Mittelfeld des Rankings ist fest in kanadischer Hand. Calgary gelang mit 97,5 Punkten das beste Ergebnis der drei Vertreter aus Kanada. In vier der fünf Hauptkategorien vergaben die Analysten der Economist Intelligence Unit Bestnoten. Nur bei „Kultur und Umwelt“ reichte es lediglich für 90 Punkte.
Die zehn Spitzenplätze der Rangliste verteilen sich auf fünf Länder. Japan ist neben Tokio noch mit Osaka vertreten. Die Hafenmetropole kam mit 97,7 Punkten auf Platz vier der lebenswertesten Städte weltweit. Keinen Verbesserungsbedarf sahen die Experten bei der Stabilität, der Gesundheitsversorgung und dem Bildungswesen.
Auch Platz zwei des Rankings geht nach Australien. Melbourne bekam in der Untersuchung 98,4 Punkte zugesprochen. Die schlechteste Note gab es bei der Stabilität (95 Punkte). Australien liegt damit im Länder-Ranking mit drei Städten gleichauf mit Kanada.