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Kolumne 4 Dinge, die wir von Greta Silver lernen können

Greta Silver
Greta Silver
© dpa
Greta Silver: von der Hausfrau und Mutter zur erfolgreichen Bestseller Autorin mit 70 Jahren. Lena Wittneben über eine späte und beachtliche Karriere.

Als Gallionsfigur der „Best Ager“ zeigt Greta Silver, dass wir uns selbst nach einer längeren beruflichen Auszeit - und komplett altersunabhängig - permanent weiterentwickeln können. Nach 17 Jahren Hausfrauen- und Mutter-Dasein startet sie mit Ende 40 neu. Ohne Ausbildung – dafür mit Neugierde, Kreativität, Mut und der unablässigen Bereitschaft Chancen zu ergreifen.

Ihrem Händchen für Inneneinrichtung geschuldet, bekommt sie aus dem Bekanntenkreis eine erste Anfrage, um einen Bürokomplex von innen neu zu gestalten. Schnell folgen weitere Aufträge für Luxus-Ferienhäuser, eine Hausbootflotte bis hin zu Hotels und Kongressen.

Kurzerhand übernimmt sie mit ihrem Schreibtalent zusätzlich PR-Aufgaben. Ein Zufall führt sie zum ersten Model-Job und mit 66 Jahren startete sie ihren eigenen Video-Blog . Hier vermittelt sie mit Coachingclips Lebensfreude. Ein autobiografischer Bestseller-Roman mit 70 Jahren krönt ihr aktuelles Schaffen.

Von Greta Silvers Tatkraft und Haltung kann jeder viel für seinen eigenen Weg mitnehmen:

#1 Karriere hat kein Verfallsdatum

Mit 66 Jahren hat sich Greta Silver für ihren Videokanal vollumfänglich in das Thema Social Media eingearbeitet. Bereits nach kurzer Zeit hatten ihre Clips eine beachtliche Fangemeinde, TV und Print Medien wurden auf sie aufmerksam. Die Binsenweisheit, „es ist niemals zu spät“, bekommt mit ihr eine handfeste Bedeutung. Ob als Frischling oder auf den ersten Blick Branchenfremde: Auch im fortgeschrittenen Alter haben wir die Möglichkeit, in einem neuen Themengebiet erfolgreich durchzustarten.

#2 Versuch macht klug

Gretas „hands on“-Mentalität und ihre Bereitschaft, Chancen zu ergreifen, haben ihr fortwährend neue Tätigkeitsfelder aufgezeigt. Weder Größenwahn, noch Tiefstapelei: Gretas Reaktion auf neue Projektangebote in unbekannten Bereichen nahm sie stets mit „ich kann es versuchen“ an. Nur wenn wir es wagen, können wir erleben, was alles in uns steckt.

#3 Grenzen sind im Kopf

Die erste Buchung als Model kam durch Gretas Tochter zustande. Für ein Foto-Shooting wurde ein „Mutter-Tochter“ Paar gesucht. Gretas anfängliche Hemmung und Ablehnung war ihrer Überzeugung geschuldet, dass modeln im Alter „anrüchig“ sei. Ihre Bilder im Kopf haben sie ausgebremst. Jedoch sprang sie über ihren Schatten und war von den Aufnahmen und Posieren vor der Kamera begeistert. Alte Glaubenssätze können wir über Bord werfen, indem wir sie dem Realitätscheck unterziehen.

#4 Mach dich unabhängig

Greta Silver hat erkannt, dass weder Umstände noch Mitmenschen für ihr Glück oder Unglück zuständig sind. Ob ihr Ehemann, Chef oder Freundin – ihre frühere Haltung war an „wenn, dann“ gekoppelt; wenn ihr Partner aufmerksamer wäre, dann wäre sie glücklicher. Heute ist sie sich ihrer Selbstwirksamkeit bewusst und macht sich frei von Stimmungen und Verhalten anderer.

Unsere Kolumnistin Lena Wittneben betreibt einen Interview-Podcast . Unter dem Titel „There is a crack in everything … Wünsche, Ziele, Wendepunkte – Menschen mit Herz, Hirn und Haltung“ stellt sie die Lebenswege und Lehren ihrer Gesprächspartner vor. Der Titel ist eine Songzeile von Leonard Cohen aus „Anthem“. Hier ein Sinnbild für vermeintliche Misserfolge, Umwege oder Wendepunkte, die häufig erst zu persönlicher Entfaltung, Erfolg und Zielerreichung führen.

Lena Wittneben ist Coach in Hamburg
© Privat

Lena Wittneben schreibt hier regelmäßig für Capital.de. Sie ist systemischer Coach und Speakerin – mehr unter lena-wittneben.de Der wöchentliche Podcast „There is a crack in everything…“ ist gratis auf Itunes , Spotify oder ihrer Webseite abrufbar.

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