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Aufbrecher Großes Problem, smarte Lösung: Blueland

Blueland revolutioniert den Markt der Haushaltswaren und minimiert dadurch den Plastikverbrauch.
Blueland revolutioniert den Markt der Haushaltswaren und minimiert dadurch den Plastikverbrauch.
© Blueland
Jeder Mensch isst pro Woche eine Kreditkarte: Durch die Verwendung von Chemikalien in Haushaltsmitteln nehmen wir Plastikpartikel zu uns. Mit einer Brausetablette und einer Glasflasche will Blueland den Plastikmüll im Haushalt minimieren

Das Problem:

Der Schrei nach einer Lösung zur Beseitigung der Plastikverschmutzung ist groß. Die Gesellschaft stützt sich dabei auf alltägliche Situationen, zum Beispiel beim Einkaufen: Stofftaschen verwenden, auf Glasflaschen umsteigen oder wiederverwendbare Gemüse-Netze nutzen. Es gibt einige Alternativen, die es dem Konsumenten erleichtern, weitestgehend auf Plastik zu verzichten.

Anders sieht es dabei im alltäglichen Haushaltsgebrauch aus. Putzmittel, Waschmittel oder Seifen sind in unzähligen, bunten Plastikverpackungen in allen Größen im Drogeriemarkt erhältlich. Und ist eine Flasche aufgebraucht, wird eine neue gekauft. Die Müllmenge, die dabei in jedem Haushalt anfällt, ist dafür mitverantwortlich, dass immer mehr Plastikteile in unsere Nahrungskette gelangen. Durch das Waschen von synthetischen Textilien oder das Putzen von Oberflächen, gelangen wasserunlösliche Kunststoffpartikel über unser Abwasser in die Umwelt. Dort werden die Partikel durch UV-Strahlung und mechanische Einwirkung immer kleiner, bis es zu sogenanntem Mikroplastik wird.

Laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) gelangen jährlich 3,2 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Umwelt. Darunter fallen dann zum Beispiel herkömmliche Kosmetika, Putzmittel, Reifenverschleiß, aber auch Schuhsohlen. Zum Vergleich: Ein Mikropartikel ist bis zu fünf Millimeter klein. Das macht es umso schwerer, den bereits in der Umwelt verstreuten Plastikmüll aufzusammeln. Denn selbst wer am Waldrand entlangläuft, ohne eine Plastiktüte oder einen Plastikkanister zu sichten, kann sich dennoch sicher sein, dass der Boden mit winzig kleinen übersät ist.

Die Lösung:

Die Lösung ist banal und doch gleichzeitig smart: Das Start-up Blueland revolutioniert den Markt der Haushaltswaren mit der sogenannten "Forever Bottle". Genaugenommen drei Acrylflaschen mit Brausetabletten, so groß wie eine Münze, sollen das ständige Einkaufen von Reinigungsmitteln in Kunststoffflaschen verhindern. Wie der Name der Flasche schon sagt, ist sie nicht für den einmaligen Gebrauch gedacht – im Gegenteil. Die Flasche kann beliebig oft nachgefüllt werden. Alles was dazu gebraucht wird, ist Wasser und eine der Brausetabletten. Diese ersetzen herkömmliche chemische Flüssigkeiten und schaumartige Konsistenzen. Man kann sie für zwei Dollar nachbestellen und verbraucht dafür keine Plastikverpackungen. Die Kombination aus umweltfreundlichen Materialien und Substanzen, schafft eine Lösung zur Minimierung des Plastikverbrauchs im Haushalt. Nach Angaben des Wall Street Journal war der zweimonatige Vorrat des vierköpfigen Unternehmens bereits fünf Tage nach der Eröffnung des Onlineshops ausverkauft.

Der Kopf dahinter:

Mit dem Wunsch als frischgebackene Mutter am eigenen Plastikverbrauch etwas zu ändern, begann Sarah Paiji Yoodie vergebliche Suche nach Haushaltsmitteln, die ohne Plastikverpackungen erhältlich waren. Das ganze Plastik, das sie täglich wegschmiss, gelang in das Grundwasser und kam letztendlich aus demselben Wasserhahn, mit dem sie die Babynahrung für ihr Neugeborenes zubereitete. Und in diesem ganzen Kreislauf zirkulierten immense Mengen an Mikroplastik. Die Idee zu Blueland war schnell gefunden, über Linkedin vernetzte sie sich mit ihrem jetzigen Firmenpartner. Zusammen starteten sie nur knapp ein Jahr später im April 2019 das Start-up Blueland.

Sarah Paiji Yoo ist bereits eine erfahrene Gründerin verschiedener Start-ups. Sie ist CEO und Mitbegründerin von Snapette, einer mobilen Einkaufsanwendung, die den Käufern exklusive Angebote in Reichweite zeigt. Außerdem ist sie Partner von Launch, einem Start-up, das neue direct-to-consumer Unternehmen gründet. Seit der Einführung von Launch im Jahr 2014 wurden bereits vier Unternehmensideen erfolgreich umgesetzt.

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