Künstliche Intelligenz, Blockchain und Social Bots – die Zukunft ist digital. Aber wie digital ist eigentlich Deutschland? Im n-tv-Podcast „So techt Deutschland“ gewähren die besten Digitalexperten Einblicke in die Tech-Szene.
Die Erwartungen an 5G sind riesig. Seit die Mobilfunkfrequenzen für das neue 5G-Netz bei einer großen Auktion aller Mobilfunkbetreiber versteigert worden sind, haben viele der Konzerne ihre Netze rasant aufgebaut. Reine 5G-Netze gebe es bislang allerdings noch nicht, merkt Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom, in der neuen Folge des n-tv-Podcasts „So techt Deutschland“ an.
Meist handele es sich bei dem bestehenden 5G-Angebot um aufgemotzte LTE-Versionen. Diese gemischte Technologie sei für Privatnutzer und die meisten Anwendungen aber völlig ausreichend, ergänzt er. Im europäischen Vergleich liege Deutschland aktuell trotzdem vorn. „Deutschland ist mit fast 80 Prozent 5G-Verfügbarkeit relativ hoch. Weit mehr als jedes andere europäische Land“, sagt Berg.
Für die „Zukunftsfähigkeit der Industrie immens wichtig“
Auch das Interesse von Nutzern und Unternehmen an der Technologie sei groß. Einer Umfrage seines Verbandes zufolge, wären zwei Drittel der Befragten sogar bereit für 5G im Schnitt elf Euro mehr pro Monat auszugeben. Auch die Hälfte der befragten Unternehmen wolle künftig in 5G investieren. „Es ist für die Zukunftsfähigkeit der Industrie immens wichtig, diese Technologie zu haben“, sagt Berg. Ein Unternehmen, das weltweit führend sein wolle, brauche 5G als Basistechnologie, um die eigene Produktion wettbewerbsfähig zu halten.
Gerade beim Aufbau stießen Mobilfunkanbieter allerdings immer wieder auf Hürden – unter anderem, weil sich Anwohner gegen den Bau der Funkmasten stellen. Zwar sei das Interesse an 5G groß, die Akzeptanz für die nötige Infrastruktur halte sich aber in Grenzen. „Ich kenne durchaus Fälle, wo ein Ort sagt: Ich hätte gerne 5G, aber bitte keinen Mast“, merkt Berg dazu an.
Ein weiteres Hindernis stelle das deutsche Baurecht dar, das oft auf Länder- und auf kommunaler Ebene noch einmal eigene Regulierungen enthält. Die Folge: Jeder neue Mast benötige Berg zufolge etwa 18 Monate, bis er endgültig genehmigt sei. „Das ist in dieser schnellen Technologie eine Ewigkeit“, sagt Berg. In Spanien sei man dagegen deutlich schneller, weil erst nach dem Bau geprüft würde, ob man gegen geltendes Recht verstoße. In den meisten Fällen, sei das aber ohnehin nicht der Fall. „99 Prozent aller Funkmasten haben keine Beanstandungen“, sagt Berg.
Warum gerade Gamer ein großes Interesse an 5G haben und wie schädlich seine Strahlung ist, erklärt Achim Berg in der neuen Folge von „So techt Deutschland“.
Alle Folgen von „So techt Deutschland“ finden Sie in der n-tv App, bei Audio Now, Apple Podcasts, Deezer, Soundcloud und Spotify. Für alle anderen Podcast-Apps können Sie den RSS-Feed verwenden. Nehmen Sie die Feed-URL und fügen Sie „So techt Deutschland“ einfach zu Ihren Podcast-Abos hinzu.