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Solarauto-Firma Wirtschaftsprüfer von Sono Motors schlagen Alarm

So sollte das Solarauto von Sono Motors aussehen. Das Unternehmen musste die Pläne aufgeben und steht nun ganz auf der Kippe
So sollte das Solarauto von Sono Motors aussehen. Das Unternehmen musste die Pläne aufgeben und steht nun ganz auf der Kippe
© IMAGO / MiS
Sono Motors ist mit seinem Solarauto Sion gescheitert – und will sich jetzt als Zulieferer neu erfinden. Wirtschaftsprüfer äußern jedoch „erhebliche Zweifel“ am Fortbestand des Unternehmens.

Das Münchener Solarauto-Start-up Sono Motors ist offenbar in noch größerer Finanznot als bisher bekannt. „Unsere Wirtschaftsprüfer haben erhebliche Zweifel an unserer Fähigkeit zur Fortführung des Unternehmens geäußert“, schreibt Sono Motors in einer aktuellen Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. Der nächste Prüfbericht werde voraussichtlich zu dem Schluss kommen, „dass unsere Kapitalausstattung zum Zeitpunkt des Prüfungsberichts nicht ausreichen wird, um die Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten“.

Als Gründe für die drohende Zahlungsunfähigkeit nennt Sono Motors die anhaltenden Verluste und die Ungewissheit bezüglich weiterer Finanzierungsrunden. „Daher besteht ein wesentliches Risiko, dass wir als Unternehmen nicht mehr weiter existieren und insolvent werden könnten“, heißt es in der Mitteilung an die SEC.

Jahresabschluss steht noch aus

Sono Motors wollte auf Anfrage unserer Redaktion keine weiteren Fragen zur Finanzlage beantworten und verwies auf den nächsten Quartalsbericht.

Die Q4-Zahlen und der Jahresabschluss für 2022 stehen in den nächsten Wochen an. Spätestens dann wird auch der Abschlussbericht des zuständigen Wirtschaftsprüfers Pricewaterhouse Coopers (PwC) fällig. Einen konkreten Termin für die Bilanzvorstellung wollte das Start-up auf Anfrage nicht mitteilen.

Solargeschäft soll Firma retten

Sono Motors hatte im Februar das Aus für sein Solarauto-Programm Sion bekannt gegeben. Dem Unternehmen war es nicht gelungen, ausreichend Kapital für den Weg zur Serienproduktion aufzutreiben. Die Gründer Laurin Hahn und Jona Christians kündigten an, sich künftig auf die Entwicklung der Solartechnologie zu konzentrieren und als Zulieferer für andere Autobauer weiterzumachen. Etwa 300 Stellen sollten im Zuge der Umstrukturierung wegfallen.

Offen bleibt, ob der Sparplan ausreicht, um das Unternehmen vor der Pleite zu retten. Zum 31. Dezember 2022 hatte Sono Motors nach eigenen Angaben noch rund 29 Mio. Euro an Barmitteln auf der Bank. Mit der Solarsparte verdient es aktuell nach eigenen Angaben „keine wesentlichen Umsätze“. Gleichzeitig türmen sich die Schulden: Allein für die Erstattung an die rund 20.000 Kunden, die bereits eine Anzahlung für das gescheiterte Solarauto vorgestreckt haben, schlagen mehr als 40 Mio. Euro zu Buche.

Mindestens 25 Mio. Euro fehlen 

Sono Motors war 2016 mit der Ambition gestartet, das erste E-Auto für den Massenmarkt zu bauen, das mit der Kraft der Sonne fahren kann. Die Gründer halten an dem Traum von solargetriebener Mobilität weiter fest: Aktuell sucht das Unternehmen nach eigener Aussage nach weiteren Finanzierungsquellen für die Umstrukturierung zum Solar-Zulieferer. Damit es mindestens bis zum Jahresende weitergehen kann, benötige man zusätzliche Investitionen in Höhe von 25 Mio. Euro.

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