Laut Statista beträgt der Umsatz im Markt für alkoholische Getränke in Deuschland 2019 etwa 24.560 Millionen Euro. Zum Vergleich: Für unalkoholische Getränke liegt er bei 17.051 Millionen Euro. In dem Markt lässt sich also Geld verdienen.
Doch die meisten der hier vorgestellten Unternehmen geben sich damit nicht zufrieden. Obwohl sie oft einen starken regionalen Bezug haben, vertreiben sie ihre Spirituosen und ihr Bier bis in die ganze Welt. Catharina Cramer zum Beispiel leitet die Warsteiner Brauerei in neunter Generation und exportiert nach eigenen Angaben in mehr als 50 Länder.
Warum die Unternehmen trotz ihrer Größe in Familienhand bleiben? Vielleicht wegen des Vertrauens – bei Underberg kennen nur fünf Menschen die Rezeptur des Kräuterbitters: Drei Familienmitglieder und zwei katholische Geistliche.
Das sind die deutschen Alkohol-Dynastien:
Die Alkoholdynastien Deutschlands
In Heinsberg gründet Eugen Verpoorten 1876 das gleichnamige Eierlikör-Unternehmen. Danach wechselte es regelmäßig den Standort: Erst nach Berlin, nach dem zweiten Weltkrieg nach Straubing, dann nach Bonn, wo es heute in fünfter Generation von William Verpoorten geführt wird.
1892 gründete Waldemar Behn einen Getränkehandel für die Biere, die sein Vater in Ottensen braute. Erst später erweiterte er sein Sortiment um selbst produzierte Spirituosen. Seit den 80er Jahren führen die Brüder Waldemar und Rüdiger Behn das Unternehmen, hierbei ist Waldemar Behn für den Getränkehandel und Rüdiger Behn für die Spirituosengeschäftseinheit zuständig.
Die Warsteiner Brauerei zählt zu den größten Privatbrauereien Deutschlands. Gegründet 1753, ist sie ein Familienunternehmen in neunter Generation. Seit 2006 leitet Catharina Cramer das Unternehmen. Nach eigenen Angaben mit über 400 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2018. Die Warsteiner Gruppe umfasst die Herforder Brauerei, die Privatbrauerei Frankenheim, die Paderborner Brauerei sowie Anteile an der König Ludwig Schlossbrauerei.
Als Gräflich von Hardenberg’sche Kornbrennerei wurde das Unternehmen 1700 in Niedersachsen gegründet. 1992 wird es in die Hardenberg-Wilthen AG umgewandelt. Alle Aktien werden von Familienmitgliedern gehalten. Auf dem Bild zu sehen: Die Burgruine Hardenberg, im Besitz der Hardenbergs. Im Ort befindet sich die Brennerei.
Die Bitburger Brauerei ist nicht nach Personen benannt, sondern nach der Stadt, in der sie 1817 gegründet wurde. Unter der Dachgesellschaft Bitburger Holding GmbH versammeln sich neben Bitburger inzwischen auch König Pilsener, Licher, Köstritzer und Wernesgrüner. Geleitet wird die Bitburger Braugruppe unter anderem von Jan Niewodniczanski, einem zumindest indirekten Nachfolger der Firmengründers Johann Peter Wallenborn.