43 deutsche Großstädte konnten im Jahr 2017 ihre Schuldenlast verringern, bei 33 Kommunen stieg die Verschuldung dagegen an. So liegt die Gesamtschuldenlast der deutschen Großstädte im Jahr 2017 bei 81,6 Mrd. Euro, 2016 waren es noch 82,4 Mrd. Euro. Das zeigt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young).
Für die Studie hat EY die Gesamt-und Pro-Kopf-Verschuldung der 76 deutschen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern analysiert – mit Ausnahme der drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Im Ergebnis zeigt sich, dass vor allem ohnehin finanzstarke Großstädte den Abbau der durchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung schaffen. Hier liegen die ostdeutschen Bundesländer sowie Bayern ganz vorne. Das zeigt auch der Blick auf die Top 10 der deutschen Großstädte mit der geringsten Pro-Kopf-Verschuldung im Jahr 2017:
#10 Fürth
Den zehnten Platz belegt die bayrische 120.000-Einwohner-Stadt Fürth, die zur Metropolregion Nürnberg gehört. Fürth hat seinen Schuldenberg in den letzten Jahren mehr als halbiert: Lag die Pro-Kopf-Verschuldung 2012 noch bei 4.553 Euro, betrug sie 2017 nur noch 1.996 Euro – ein Minus von 56 Prozent.
#9 Ingolstadt
In Bayern scheint der Schuldenabbau zu funktionieren: Auf dem neunten Platz landet Ingolstadt in Oberbayern. Die Stadt an der Donau hat rund 138.000 Einwohner und konnte ihren Schuldenberg seit 2012 mehr als halbieren: von 4.298 Euro auf 1.892 Euro pro Kopf.
#8 Freiburg im Breisgau
Die Schuldenlast der 230.000-Einwohner-Stadt Freiburg im Breisgau schwankte über die letzten Jahre. Zuletzt sieht es wieder besser aus für die Stadt im Schwarzwald: 2017 lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei 1.835 Euro. In ganz Baden-Württemberg liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung übrigens bei 2.869 Euro.
#7 Paderborn
Der siebte Platz kommt aus Nordrhein-Westfalen: Paderborn wies 2017 eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1.806 Euro auf. Damit steht die 150.000-Einwohner-Stadt im Bundesdurchschnitt zwar gut da – mit insgesamt 261,9 Millionen Euro hat die Verschuldung der Stadt 2018 allerdings einen neuen Rekordwert erreicht.
#6 Erfurt
Erfurt ist nicht nur die Landeshauptstadt, sondern mit rund 214.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Freistaats Thüringen. Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.705 Euro liegt Erfurt auf dem sechsten Platz der Großstädte mit den niedrigsten Schulden. Das passt zu dem allgemeinen Trend in Thüringen: Dem Steuerzahlerbund zufolge ist die Staatsverschuldung des Bundeslandes 2018 gesunken.
#5 Stuttgart
Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart landet auf dem fünften Platz. In der 630.000-Einwohner-Metropole lag die Pro-Kopf-Verschuldung im Jahr 2017 bei 1.684 Euro. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung in dem Bundesland ist dagegen sehr viel höher: Sie liegt bei 2.869 Euro.
#4 Reutlingen
Auch der vierte Platz kommt aus Baden-Württemberg. Der Schuldenstand der 115.000-Einwohner-Stadt Reutlingen verbessert sich seit Jahren. Im Jahr 2017 lag die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung bei 1.620 Euro.
#3 Dresden
Nur drei deutsche Großstädte wiesen 2017 eine Pro-Kopf-Verschuldung von unter 1.000 Euro auf – eine davon war Sachsens Landeshauptstadt Dresden. Die sächsischen Kommunen bauen seit Jahren Schulden ab, so auch in Dresden. Hier lag die Pro-Kopf-Verschuldung 2017 bei 892 Euro.
#2 Jena
Die 111.000-Einwohner-Stadt Jena liegt in Thüringen an der Saale. Sie ist vor allem als Hochhaus- und Universitätsstadt bekannt. Seit 2000 tilgt Jena seine Schulden, aktuell sinkt die Schuldenuhr jede Minute um vier Euro. Damit belegt Jena Platz zwei der deutschen Großstädte mit den niedrigsten Schulden. Im Jahr 2017 lag die Pro-Kopf-Verschuldung durchschnittlichen bei 834 Euro.