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Richard Teyssier Wie Puma sein angestaubtes Marken-Image drehen will

Puma-CMO Richard Teyssier muss das angestaubte Image der Marke drehen.
Puma-CMO Richard Teyssier muss das angestaubte Image der Marke drehen.
© ©PUMA/HYROX
Richard Teyssier ist als Marketingchef von Puma für den Turnaround der angestaubten Marke verantwortlich. Wie das gelingen soll – und was er von den Übernahmegerüchten rund um Puma hält

Capital: Herr Teyssier, die Zeiten für Puma sind schwierig – erstmals seit Jahren prognostizieren Sie sogar wieder einen Verlust. Als Marketingchef haben Sie die Aufgabe, das Narrativ der Marke zu verändern. Welche Geschichte wollen Sie erzählen mit Puma?
RICHARD TEYSSIER: Puma wurde zuletzt kaum noch als innovative Marke wahrgenommen. Das müssen wir wieder drehen, was heißt, dass Innovationen wieder im Zentrum all unserer Ansätze stehen. 

Wie soll das konkret funktionieren?
Grundsätzlich am ehesten über den Performance-Bereich. Das ist der Bereich, der strukturell stark wächst. Die Menschen streben nach immer höheren sportlichen Leistungen und führen einen gesunden Lebensstil. Das spielt uns in die Karten. Und in diesem Performance-Bereich geht es viel um Innovation.

Welche Sportarten umfasst das?
Tendenziell natürlich alle. Für uns sind Fitness und Laufen aber absolute Schlüsselkategorien – und in der Verbindung dann zum Beispiel Trendsportarten wie Hyrox.

Hyrox ist ein Fitness-Wettbewerb und gerade im Trend. Sie haben Ihr Engagement hier gerade ausgebaut und sind bis 2030 exklusiver Partner. Wie wichtig ist Hyrox schon jetzt für Puma, und wie groß soll es werden?
Das lässt sich schwer prognostizieren. Hyrox ist in den vergangenen Jahren mit dem Faktor neun gewachsen – und wir mit unseren Begleit-Produkten wie Schuhen und Accessoires sogar noch stärker. Das geht natürlich nicht dauerhaft so weiter. Aber es kann für uns in eine Größenordnung wachsen, die mit anderen Breitensportarten vergleichbar ist.

Aus der letzten Krise löste sich Puma Mitte der 2010er-Jahre durch Modekooperationen mit Rihanna, The Weekend und Kylie Jenner. Ist das dieses Mal kein Rezept?
Es geht immer um Performance, auch damals. Man ist nur aus verschiedenen Gründen manchmal an anderen Stellen sichtbarer – zum Beispiel in der Mode. Wenn wir glaubwürdig sind und innovative Performance-Produkte herausbringen, kommt der Rest von ganz allein. Und natürlich arbeiten wir deshalb auch weiter mit Prominenten im Lifestyle-Bereich zusammen, um diese Momente dann noch stärker zu nutzen. 

Der frühere Puma-Chef und heutige Adidas-CEO Bjørn Gulden will Adidas im Sportbereich deutlich breiter aufstellen – sozusagen für jede Sportart die passenden Produkte anbieten. Ist das auch Ihr Weg oder konzentrieren sie sich weiter auf wenige wachstumsstarke Sportarten?
Wir behalten die gleichen Prioritäten, die wir in den vergangenen Jahren hatten. Fußball, Laufen, Fitness, Sportstyle, Motorsport, Golf und Basketball – das sind die großen Kategorien, in denen wir aktiv sind und bahnbrechende Produkte herausbringen wollen.

Es scheinen aber nicht alle daran zu glauben. Zuletzt hat ein großer Investor gefordert, dass sich Puma und Adidas zusammenschließen. Auch sonst wird über einen Verkauf von Puma diskutiert. Was sagen Sie dazu?
Das sind Gerüchte – und zu Gerüchten äußern wir uns grundsätzlich nicht.

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