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Machtspiele So weisen Sie den Chef in die Schranken

Manche Chefs machen sich falsche Vorstellungen von ihren Mitarbeitern
Manche Chefs machen sich falsche Vorstellungen von ihren Mitarbeitern
© Getty Images
Angeblich sitzt der Chef immer am längeren Hebel. Trotz eines gewissen Abhängigkeitsverhältnisses müssen Mitarbeiter aber nicht jede Machtdemonstration des Vorgesetzten akzeptieren. 4 Tipps, um sich zur Wehr zu setzen

Während Sie mit ihm sprechen, tippelt Ihr Chef gelangweilt auf seinem Smartphone und würdigt Sie keines Blickes. In Besprechungen unterbricht er Sie nach wenigen Sätzen. Und ab und zu macht er sich gern an Ihrem Arbeitsplatz breit und inspiziert diesen. Die Macht, die Vorgesetzte gegenüber Mitarbeitern demonstrieren, kann sich auf viele Weisen äußern – ohne dass gleich die Drohung mit Kündigung, Versetzung oder Abmahnung im Spiel ist. Als Betroffener sind Sie dem aber nicht hilflos ausgeliefert. 4 Tipps, wie man reagieren kann.

#1 Gelassen bleiben

Lassen Sie sich nicht provozieren. Gelassenheit kann die einfachste Gegenwehr sein, wenn sich das Verhalten des Vorgesetzten noch im Rahmen hält. Er ihnen also zwar wiederholt zeigt, dass er über Ihnen steht, sein Gebaren aber noch nicht in Schikane ausartet. Müssen Sie ihn beispielsweise bei allem um Erlaubnis fragen, vom Kauf eines Bleistiftes bis zum Tausch eines halbtägigen Bereitschaftsdienstes, nehmen Sie das mit einem Augenrollen hinter seinem Rücken hin und haken Sie die Angelegenheit möglichst schnell ab.

#2 Das Verhalten ansprechen

Anders ist der Fall bei Beleidigungen oder Unterstellungen - oder regelmäßigen Überstunden, die den Charakter einer Strafarbeit haben. Ist eine Grenze überschritten und das Verhalten des Chefs grob respektlos oder unfair , sprechen Sie Ihn darauf an. Bleiben Sie sachlich und höflich und lassen Sie sich nicht auf sein vorausgehendes Niveau herunter. Aber zeigen Sie klar die Grenzen im Umgang miteinander auf. In die Offensive zu gehen, ist wichtig, um Dinge richtigzustellen und selbst glaubwürdig zu bleiben.

#3 Betriebsrat einschalten

Haben Sie das Gefühl, im Gespräch allein nicht weiter zu kommen, scheuen Sie sich nicht davor, Hilfe dazu zu holen und zum nächsten Termin mit dem Vorgesetzten den Betriebsrat mitzunehmen. Das empfiehlt sich besonders, wenn der Chef vorher mit Extremmaßnahmen wie Kündigung oder Versetzung gedroht hat. Manch einer hat schon allein durch das Wissen, sich nicht unkontrolliert alles erlauben zu können, wieder zurück in die Spur des guten Tons gefunden. Der Betriebsrat kann auch eine gute Anlaufstelle sein, um sich zu informieren, welchen Handlungsspielraum der Chef tatsächlich hat, wovor Sie also möglicherweise Angst haben müssen - oder eben auch nicht.

#4 Verbündete suchen

Vielleicht sind Sie nicht der Einzige, der vom Chef immer wieder kommentarlos in ein anderes Team versetzt oder grundlos runtergeputzt wird. Suchen Sie sich andere Betroffene im Unternehmen und springen Sie einander zu Hilfe, wenn der Vorgesetzte sich in einer Besprechung mal wieder einem Kollegen gegenüber im Ton vergreift. Stehen im Betrieb plötzlich zehn gegen einen auf dem Platz, kann schon die reine Überzahl die Willkür des Chefs bremsen. Und dieser kann schließlich nicht die ganze Abteilung kündigen.

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