Per Brief gab Jens Weidmann seinen Rücktritt bekannt. Nach einem Jahrzehnt verlässt der 53-Jährige die Spitze der Bundesbank zum Jahresende. Damit gibt einer der profiliertesten geldpolitischen „Falken“ im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Stellung auf. Was sein Rücktritt bedeutet und welchen Einfluss er auf die deutsche und europäische Geldpolitik hatte, fast Capital in einem Briefing zusammen:
Jens Weidmann gibt seinen Rücktritt bekannt
Nach mehr als einem Jahrzehnt gibt Bundesbankchef Weidmann sein Amt auf – mitten in der Debatte um die Zukunft der Anleihenkäufe der EZB. Auch für die Koalitionsverhandlungen in Berlin könnte der Schritt bedeutend sein, erwartet Bloomberg-Redakteur Alexander Weber.
„Geldpolitische Notmaßnahmen mit erheblichen Nebenwirkungen“
In einem Abschiedsbrief an seine Mitarbeiter zieht der scheidende Bundesbankpräsident Bilanz – und bezieht noch einmal unmissverständlich Stellung zur aktuellen Geldpolitik. Auszüge des Schreibens lesen Sie hier.
Eine Ära geht zu Ende: Weidmanns wichtigste Momente
Es ist mehr als zehn Jahre her, dass Jens Weidmann aus dem Bundeskanzleramt in die Geldpolitik wechselte. Seit 2011 steht der gebürtige Solinger an der Spitze der Bundesbank – nun tritt er zurück. Diese acht Momente haben seine Amtszeit geprägt
Der einsame Falke geht von Bord – eine Chance für Deutschland
Der Rücktritt von Jens Weidmann als Bundesbankpräsident eröffnet Deutschland eine Chance: Das Land könnte endlich wieder mehr Einfluss auf die Geldpolitik in der Eurozone erhalten, kommentiert Frankfurt-Korrespondent Stefan Schaaf den Rücktritt.
Was der Rücktritt für die EZB bedeutet
Wer an der Spitze der Bundesbank folgt, ist noch völlig unklar. Wahrscheinlich ist: Er oder sie wird weniger Hardliner – und trotzdem Stabilitätsverfechter sein. Für die EZB ist das eine gute Nachricht, schreibt Capital-Kolumnist Holger Schmieding