Der Rücktritt von Jens Weidmann als Bundesbankpräsident eröffnet Deutschland eine Chance: Das Land könnte endlich wieder mehr Einfluss auf die Geldpolitik in der Eurozone erhalten
Mittagszeit auf der „Fressgass“ in Frankfurt. Mit der Rückkehr in die Büros der Bankenhochhäuser füllen sich auch wieder die Lokale zwischen Hauptwache und Opernplatz. In der kleinen Bankengroßstadt ist der Straßenzug der wichtigste Ort für Gerüchte und Neuigkeiten. An diesem Mittwochmittag gibt es nur ein Thema: Jens Weidmann tritt zum Jahresende als Präsident der Deutschen Bundesbank zurück. „Jetzt erst?“ zischelt es am Nachbartisch, wo eine Bankerin offenbar erst jetzt die Nachricht mitbekommt.