Bundeswehr: In diesen 10 Bereichen arbeiten die meisten Menschen
Die Bundeswehr weist ihren Personalbestand für rund ein Dutzend Bereiche auf. Bei den sogenannten unmittelbar nachgeordneten Dienststellen zählte die Bundeswehr laut aktuellen Zahlen (Stand: 31. Januar 2025) insgesamt 9681 Personen. Militärisches Personal war dabei zuletzt mit 7293 Personen klar in der Überzahl. Zu den unmittelbar nachgeordneten Dienststellen gehören jene Bereiche, die dem Generalinspekteur der Bundeswehr unmittelbar und truppendienstlich unterstellt sind. Dazu gehören neben dem Luftfahrtamt, dem Planungsamt, der Führungsakademie, dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst und dem Zentrum Innere Führung auch das Operative Führungskommando. Es ist die zentrale Ansprechstelle für zivile Behörden in Deutschland sowie für Streitkräfte befreundeter Nationen. Auf Platz elf der größten Bereiche in der Bundeswehr folgte das Bundesministerium der Verteidigung mit einer Personalstärke von 2986 (1118 militärisch).
„Wir beschaffen das!“, lautet das Motto des Bereichs Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung (AIN) in der Bundeswehr. „Das“ reicht dabei von der Uniform bis zur Fregatte. An 116 Dienstorten planen, steuern und kontrollieren laut offiziellen Angaben insgesamt 13.565 Personen die Rüstungsvorhaben der Bundesrepublik. AIN ist mit 11.646 Beschäftigten der zweitgrößte zivile Bereich in der Bundeswehr.
Die Cyberabwehr Deutschlands befindet sich hingegen klar in der Hand von Soldaten. Der Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr kam auf zuletzt auf 13.900 Soldaten und lediglich 1795 zivile Angestellte. Die jüngste Teilstreitkraft der Bundeswehr ergänzt die Verteidigung zu Land, Luft und See. Der Cyber-Informationsraum „schützt und entwickelt die IT-Informationstechnik-Systeme der Bundeswehr, wehrt Cyberangriffe ab, gewährleistet Informationssicherheit, sammelt und analysiert Daten und bildet spezialisierte Fachkräfte aus“, wie die Truppe mitteilt. Hier arbeiten zum Beispiel IT-Informationstechnik-Feldwebel.
Die Marine ist gemessen an der Personalstärke der siebtgrößte Bereich in der Bundeswehr. Zuletzt wurden dort 15.549 Menschen in Uniform sowie 1811 zivile Angestellte gezählt. Sie sichern den deutschen Seeraum und schützen internationale Seeverkehrswege. Dabei reichen die Aufgaben von polizeiähnlichen Missionen über humanitäre Aktionen bis hin zu Auslandseinsätzen in Kriegsgebieten. Die Marine ist laut der Bundeswehr gerüstet für einen „Seekrieg in drei Dimensionen: über, auf und unter Wasser“.
Die Bundeswehr sucht händeringend nach Bürgern, die sich der Landesverteidigung und dem Dienst an der Waffe verschreiben wollen. Sie zu finden, gehört zu den Aufgaben des Bereichs Personal. Er ist mit 10.158 Soldaten und 17.794 zivilen Angestellten der sechstgrößte Bereich in der Bundeswehr. Die Abteilung Personal im Bundesverteidigungsministerium verantwortet das gesamte Personalmanagement der Truppe. Neben 18 Karrierecentern und 110 Karriereberatungsbüros gehören unter anderem auch die beiden Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München zum Bereich Personal. Die bis zu 5400 Studierenden sind bei der Personalstärke einberechnet.
Die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten daheim und im Ausland liegt weitgehend in der Hand ziviler Kräfte. 24.788 von ihnen nebst 4416 Soldaten bilden den Sanitätsdienst der Bundeswehr. Sie kümmern sich um Impfungen genauso wie um Verwundungen im Gefecht. „Ohne unsere Unterstützung sind die Soldatinnen und Soldaten, ist die Bundeswehr auf Dauer nicht durchhaltefähig und kriegstüchtig“, wirbt der Befehlshaber, Generaloberstabsarzt Dr. Ralf Hoffmann, für den zentralen Sanitätsdienst.
Die Streitkräftebasis taucht im Ranking 2025 zum letzten Mal auf. Sie wurde zum 1. April 2025 außer Dienst gestellt. Die Einheiten und Dienststellen wurden in den bestehenden Unterstützungsbereich eingegliedert. Die Streitkräftebasis bildete zuletzt mit einer Personalstärke von insgesamt 29.860, darunter 23.520 Soldaten, den viertgrößten Bereich der Bundeswehr. Sie galt als Servicedienstleister der Truppe und stellte unter anderem Logistik, Ausbildung oder ABC-Abwehr bereit. Die Streitkräftebasis wurde 2020 als einer von sechs militärischen Organisationsbereichen der Bundeswehr etabliert.
Die Luftwaffe ist die zweitgrößte Teilstreitkraft der Bundeswehr. Gemessen am Personal kam sie zuletzt auf Platz drei der größten Bereiche der Truppe. Die Statistik führte 32.315 Personen auf, darunter lediglich 4673 Zivilisten. Die Luftwaffe sichert den deutschen Luftraum und ist verantwortlich für den Lufttransport von Truppen, Ausrüstung und Fracht. Die Luftwaffe ist in drei Bereichen organisiert: das Luftwaffentruppenkommando, das Zentrum Luftoperationen und das Weltraumkommando der Bundeswehr. Die Ausbildung zum Kampfpiloten dauert fünf bis zehn Jahre.
Noch vor der Luftwaffe liegt gemessen an der Personalstärke der Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen (IUD). Die Bundeswehr zählte hier zuletzt insgesamt 33.889 Personen, nur 1009 von ihnen in Uniform. IUD ist damit der größte zivile Organisationsbereich. Zu den Aufgaben gehört der Bau und Betrieb von Kasernen und übrigen Gebäuden der Bundeswehr (insgesamt rund 34.000), der Betrieb der mehr als 240 Truppenküchen sowie die Bundeswehr-Feuerwehr, aber auch Finanzen und Controlling sowie sämtliche Regelungen und Formulare der Bundeswehr.
Das Heer ist mit Abstand der größte Bereich der Bundeswehr. Hier verrichteten zuletzt 62.108 Soldaten neben 2441 zivilen Angestellten ihren Dienst. Das Heer bildet als Rückgrat der Landstreitkräfte der Bundeswehr. Es ist unterteilt in zehn Truppengattungen. Dazu gehören Spezialkräfte, Infanterie und Panzertruppen. Unter anderem die Heimatschutzkräfte müssen laut offiziellen Angaben deutlich wachsen, um ihren Auftrag erfüllen zu können. Sie sollen Deutschland im Kriegsfall verteidigen und schützen dazu wichtige Infrastruktur oder alliierte Streitkräfte beim Marsch durch Deutschland. Die wenigsten Mitarbeiter hatten in der Bundeswehr die ausschließlich zivil besetzten Bereiche Militärseelsorge (468) und Rechtspflege (89).