Innovation Reach Now: „Wir sind frei bei der Wahl unserer Partner“

Reach-Now-Geschäftsführer John David von Oertzen
Reach-Now-Geschäftsführer John David von Oertzen
© Reach Now
Seit einem Jahr betreiben Daimler und BMW ihre Mobilitätsdienste gemeinsam. Einer der Ableger ist die Plattform Reach Now. Geschäftsführer John David von Oertzen über seine wichtigsten Kunden

Deutschlands innovativste Unternehmen : Aus knapp 1800 Kandidaten haben Capital und Statista 442 Innovationstreiber herausgefiltert. In unserer Artikelserie stellen wir Ihnen eine Auswahl der ausgezeichneten Unternehmen vor. Die komplette Auswertung im Überblick zeigt unsere Infografik

Capital: Welche Rolle spielt die Reach-Now-App für die Mobilitätsdienste?

JOHN DAVID VON OERTZEN: Die App ist für uns wichtig, um Dinge auszuprobieren, sie ist unser Leuchtturm-Produkt. Aber im Kern sind wir ein Technologieanbieter für Mobilitätslösungen. Wir kooperieren mit Städten und mit dem öffentlichen Nahverkehr – und bringen deren Apps voran.

Sind Kommunen verlässlicher als private Auftraggeber?

Der ÖPNV bringt derzeit die meisten Nutzer auf die Plattform und ist daher ein wichtiger Partner. Zum Beispiel in Stuttgart, Karlsruhe oder Düsseldorf.

Womit kämpfen Ihre Entwickler?

Jede Region hat ihr eigenes Profil, beispielsweise gibt es in jeder Stadt unterschiedliche Sharingdienste, die eingebunden werden sollen. Zudem haben wir es mit einer Vielzahl von Anbietern zu tun, das macht es komplex.

Wie frei sind Sie bei der Akquise?

Wir haben bei der Wahl unserer Partner völlige Freiheit. Es ist auch sehr wichtig, dass wir als Plattform offen sind.

Wie hat sich das Geschäft in der Corona-Krise entwickelt?

Da der Bedarf an Mobilität während der Corona-Krise schlagartig gesunken ist, haben auch wir Mitte März einen Einbruch der Buchungen über unsere Apps verzeichnet. Aber wir konnten auch flexibel auf die neuen Bedingungen reagieren – indem wir beispielsweise unsere Nutzer regelmäßig über alle neuen Sicherheitsvorkehrungen informiert oder auch unsere Services gemeinsam mit den Partnern angepasst haben. Beispielsweise haben wir für unsere On-Demand-Ridesharing-Angebote in Stuttgart und Karlsruhe die Betriebszeiten angepasst, die Anzahl an Fahrgästen, die sich ein Fahrzeug teilen können, reduziert und das Ridepooling begrenzt.

Wie hat sich die Arbeit von Mobilitätsdiensten seit der Krise verändert?

Die Corona-Pandemie hat die Mobilitätsbranche dazu gezwungen, ihre Angebote innerhalb kürzester Zeit anzupassen. Das hat zum einen dazu geführt, dass einige Mobilitätsdienste sich dazu entschieden haben, ihren Service vorübergehend zu deaktivieren. Zum anderen wurden auch viele innovative Maßnahmen und zusätzliche Angebote implementiert – wie beispielsweise Vouchers und spezielle Konditionen für Personen mit systemrelevanten Berufen. Aber auch Mobile Ticketing hat noch mehr an Relevanz gewonnen, da aus Sicherheitsgründen das Barzahlen häufig nicht mehr möglich ist.

Die Studie über die innovativsten deutschen Unternehmen ist in Capital 03/2020 erschienen. Wichtiger Hinweis: Die Untersuchung wurde vor Ausbruch der Corona-Pandemie durchgeführt. Zur Methodik: So wurden die innovativsten Unternehmen ermittelt
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