Börsensturz und Bitcoin-Unsicherheit: Da loben sich viele Anleger das gute alte Gold. Seit vor Tausenden von Jahren Menschen beschlossen, dem Edelmetall einen besonderen Wert beizumessen, hat der Goldrausch nie so ganz nachgelassen. Das verschafft Ländern mit reichen Goldvorkommen einen besonderen Standortvorteil. Was sie aus der Erde fördern, stärkt das Standing dieser kleinen Dorados der Weltgemeinschaft.
Frisch geförderte Goldmengen
Unser Ranking der zehn größten Goldproduzenten der Welt basiert auf dem Mineralienhandel-Jahresbericht 2018 des U.S. Geological Survey . Die Behörde gehört zum Innenministerium der Vereinigten Staaten. Die Zahlen beziehen sich nur auf die frisch geförderten Goldmengen.
Die 10 größten Goldproduzenten der Welt
Brasilien hat 2017 rund 85 Tonnen Gold gefördert. Das war zwar nur rund ein Fünftel der Bilanz des Erstplatzierten, reicht aber für Platz zehn unseres Rankings. Der Goldmarkt wird von einigen Schwergewichten dominiert. Zu trauriger Berühmtheit gelangte die Abbaustätte Serra Pelada, wo das Edelmetall unter elenden Bedingungen abgebaut wurde.
Usbekistan ist mit 100 Tonnen gefördertem Gold der neuntgrößte Produzent des Edelmetalls weltweit. Die ehemalige Sowjetrepublik ist insgesamt reich an Bodenschätzen. Sie gehört auch zu den größten Exporteuren von Uran. Die Muruntau-Mine ist der größte Gold-Tagebau der Welt.
Schon die Maya und Azteken liebten das Gold. Ihre Reichtümer weckten die Gier der Spanier, die Mexiko im 16. Jahrhundert unterwarfen. Das Land ist bis heute reich an Gold. 2017 wurden 110 Tonnen des Edelmetalls geschürft. Das Bild zeigt die Los Filos Mine.
Südafrika liegt im Ranking der weltweit größten Goldproduzenten auf dem siebten Rang. Dort wurden im vergangenen Jahr laut der US-Regierung 145 Tonnen Gold gefördert. Das war exakt die Fördermenge des Vorjahres. Das Foto zeigt Arbeiter in der Mine Mponeng.
Auch Peru geriet wegen der reichen Goldvorkommen ins Visier der spanischen Unterdrücker. Bis heute bedroht der Abbau von Bodenschätzen die Kultur der indigenen Einwohner des Andenstaats. Die jährliche Fördermenge lag 2017 bei 155 Tonnen. Bei der Stadt Rinconada befindet sich eine Goldmine in großer Höhe. Die Menschen arbeiten hier unter schwierigsten Bedingungen.
Kanada ist vor allem für sein Erdöl bekannt. Das flächenmäßig zweitgrößte Land der Welt ist aber auch reich an Gold. 2017 wurden 180 Tonnen geschürft. Das waren fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das größte Abbaugebiet liegt in der Provinz Quebec. Das Foto zeigt Arbeiter in der Malartic-Mine.
Kurz vor den Top 3 macht die Statistik des U.S. Geological Survey einen Sprung nach oben. Die Vereinigten Staaten belegen mit 245 Tonnen Platz vier des Rankings. Das ist über ein Drittel mehr als beim Nächstplatzierten Kanada. Die USA steigerten 2017 ihre jährliche Fördermenge ebenfalls um rund zehn Prozent. Die größten Lagerstätten befinden sich im Bundesstaat Nevada.
Mit deutlichem Vorsprung auf Platz zwei liegt Australien. Dort wurden 2017 rund 300 Tonnen Gold gefördert. Australien kann sich noch lange auf seinen Bodenschätzen ausruhen. Die Goldreserven werden vom U.S. Geological Survey auf 9800 Tonnen geschätzt. Das ist fast ein Fünftel der gesamten Goldreserven weltweit. Von Platz eins dieses Rankings ist Australien dennoch meilenweit entfernt.
China dominiert den weltweiten Goldhandel. Die Volksrepublik förderte 2017 rund 440 Tonnen des Edelmetalls. Das entsprach fast 14 Prozent der weltweiten Produktionsmengen. Bei den Reserven liegt China mit 2000 Tonnen in den Top 10 hingegen eher am unteren Ende der Skala. Das Foto zeigt einen Minenarbeiter beim Beladen einer Lore in einer Abbaustätte bei der Stadt Weifang.