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Geldanlage Bitcoin, Gold, Aktien – Zinsen mischen die Karten neu

Die weltweiten Finanzvermögen sind seit 2009 explodiert. Bei Immobilien und Aktien konnte man sich bei geschickter Streuung gegen Reichtum kaum wehren, so sehr kletterten die Kurse. Gold und Silber waren aber ziemliche Flops. Und nun – bei steigenden Zinsen in den USA?
Die weltweiten Finanzvermögen sind seit 2009 explodiert. Bei Immobilien und Aktien konnte man sich bei geschickter Streuung gegen Reichtum kaum wehren, so sehr kletterten die Kurse. Gold und Silber waren aber ziemliche Flops. Und nun – bei steigenden Zinsen in den USA?
© Getty Images
Die weltweiten Finanzvermögen sind seit 2009 explodiert. Bei Immobilien und Aktien konnte man sich bei geschickter Streuung gegen Reichtum kaum wehren. Gold und Silber waren aber ziemliche Flops. Und nun – bei steigenden Zinsen in den USA?

Es hängt bereits ein Damoklesschwert über dem Finanzmarkt: die Verschärfung der Geldpolitik durch die US-Notenbank. Sie will weiter die Zinsen anheben und Ende 2018 die Bilanzsumme um insgesamt 420 Mrd. Dollar abgebaut sehen, was für zusätzlichen Aufwärtsdruck bei den Zinsen sorgt. Damit bekommt der US-Aktienmarkt zusehends Gegenwind, denn im Gegensatz zu früher sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen mit 3,2 Prozent deutlich höher als die Dividendenrendite des S&P 500 von 2 Prozent.

Riesiger Anleihemarkt

Der weltweite Anleihenmarkt hat einen Wert von rund 100 Billionen Dollar, davon entfällt knapp die Hälfte auf Staatsanleihen und der Rest auf Unternehmensanleihen und andere Papiere. Der Staatsanleihenmarkt wird klar von den US-Papieren dominiert mit einem Wert von 17,6 Billionen Dollar, das sind 37 Prozent des weltweiten Marktes. „Das tägliche Handelsvolumen bei US-Staatsanleihen belief sich zuletzt auf rund 550 Mrd. Dollar. Das Volumen ist in den vergangenen Monaten gestiegen, weil die Volatilität am Markt vor allem wegen der Geldpolitik der Fed deutlich zugenommen hat“, erklärt Carlo Alberto De Casa, Chef-Analyst beim britischen Broker ActivTrades.

Dagegen beläuft sich der weltweit geförderte Goldbestand, der in Form von Barren, Münzen und Schmuck physisch vorhanden ist, auf rund 185.000 Tonnen. Bei einem Preis von 1.200 Dollar je Unze entspricht das einem Wert von 7,45 Billionen Dollar. Die Länder mit den größten Goldbeständen sind die USA mit 8.133,5 Tonnen, vor Deutschland (3.371,0 Tonnen), Italien (2.451,8 Tonnen), Frankreich (2.436,0 Tonnen) und Russland (1.909,8 Tonnen). An der US-Derivate-Börse Comex werden täglich Gold-Futures im Wert von rund 28,9 Mrd. Dollar gehandelt. Während sich der Goldpreis zuletzt stabilisiert hat, greifen Anleger bei Silber aktuell auf einem Fünfjahrestief zu. Als Beimischung eignen sich moderat gehebelte Knock-out-Bull-Papiere: WKN DS44LD (Gold) und WKN HX3KXU (Silber).

Aktien holen auf

Um ein Vielfaches größer als der Goldmarkt ist der weltweite Aktienmarkt. „Er bringt rund 81 Billionen Dollar auf die Waage und wird von den USA dominiert. So bringt der Börsenwert des marktbreiten S&P 500 rund 20 Billionen Dollar auf die Waage, selbst beim Nebenwerteindex Russell 2000 sind es mehrere Billionen Dollar“, sagt Heike Fürpaß-Peter, Leiterin bei Lyxor ETF für Deutschland und Österreich. Die weltweit schwersten Einzelwerte kommen ebenfalls alle aus den USA. So hat Apple einen Börsenwert von rund 1 Billion Dollar, vor Amazon und Alphabet mit mehr als 800 Milliarden Dollar und Microsoft sowie Facebook dahinter. Die US-Börsen notierten mit einem KGV von rund 20 nicht sonderlich günstig, bezogen auf die Zinsen aber auch nicht so hoch wie 2007 vor der Finanzkrise oder 2000 zur New-Economy-Bubble.

Im Gegensetz zu den US-Aktien ist der Börsenwert der europäischen geradezu mickrig. So bringt der EuroStoxx 50 nur 3 Billionen Euro auf die Waage, beim DAX sind es sogar nur 1,2 Billionen Euro. Die schwersten Werte im DAX sind SAP mit einem Indexgewicht von 10 Prozent, vor Siemens (9,6 Prozent), Bayer (8,5 Prozent), BASF (7,9 Prozent) und Allianz (7,6 Prozent). Das tägliche Handelsvolumen von SAP liegt auf der Xetra-Handelsplattform bei rund 285,0 Mio. Euro, bei Siemens rund 300,0 Mio. und bei Bayer 320 Mio. Euro. Kurios – ausgerechnet der Kleinstwert Wirecard war in den letzten Monaten beim Broker EToro die am liebsten gehandelte Einzelaktie.

Vergleich zum Aktienmarkt – der weltweite Markt für Kryptowährungen beträgt lediglich rund 210 Milliarden Euro. Bitcoin hat daran mit 34 Prozent den größten Anteil. Wer den komplexen Aufwand über Kryptobörsen für ein Investment scheut, kann mit dem Bitcoin-Zertifikat (WKN VL3TBC) an einer weiteren Erholung der weltweit größten Kyptobörse 1:1 partizipieren. Krypots sind gegenwärtig in der Diskussion kaum mehr gesucht, wurden abgelöst vom Modethema Cannabisaktien. Manchmal aber ist dies ein gutes Zeichen für eine Bodenbildung.

Was ist nun das Fazit für Investoren, primär für Aktienfans in Deutschland? Ganz einfach – werden europäische zu US-Aktien sowie generell Zinsen zu Aktien in Bezug gesetzt und ganz speziell auf den DAX übertragen, so ist keine Überhitzung der Kurse hierzulande auszumachen. Im Gegenteil: Die Bewertung ist auf Normalmaß für die wirtschaftliche Lage, gewichtet mit den Nullzinsen in Europa sind DAX-Titel sogar günstig.

Mit moderat gehebelten Knock-out-Bull-Papieren auf den DAX wie etwa dem Papier mit der WKN GL7M82 setzen Anleger auf ein Comeback des deutschen Aktienmarktes. Bei 11.500 Zählern Mitte Oktober ist das Chance-Risiko-Verhältnis aus Sicht von Feingold Research bei 80:20. Zu Jahresbeginn lag es bei 20:80. Kleiner Unterschied – damals waren die meisten positiv gestimmt, nun negativ. So ist das häufig.

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