Eigentlich sollte Wirecard am 18. Juni endlich seinen Jahresabschluss für 2019. Doch erneut verschob der Dax-Konzern die Vorlage . Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY verweigerte das Testat, weil über die Existenz von Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Mrd. Euro keine ausreichenden Prüfungsnachweise vorlägen. Das Unternehmen fühlt sich als Opfer eines „gigantischen Betrugs“ und stellte Strafanzeige gegen unbekannt.
Die Zeit drängt jedenfalls: Wenn bis Freitag kein testierter Abschluss vorliegt, könnten Kredite in Höhe von gut 2 Mrd. Euro gekündigt werden, warnte Wirecard. Die Vorgänge sind Teil einer langen Reihe von Ungereimtheiten bei dem Unternehmen. Capital hat sich immer wieder damit auseinandergesetzt:
Wirecard braucht einen neuen Chef

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Wirecard: Vertrauen ist gut – Kontrolle wäre besser

Der Sonderprüfbericht von KPMG belastet Wirecard zwar nicht direkt – aber es bleiben viele offene Fragen. Viele interne Kontrollen im Unternehmen scheinen demnach nicht ausreichend. Die spannendsten Stellen aus dem Prüfbericht. Zum Beitrag
Wirecard – fast schon ein Übernahmekandidat

Ende April 2020 hatte die Wirecard-Aktie einen schwarzen Tag. Weil der KPMG-Prüfbericht die Vorwürfe zu Bilanztricksereien nicht ausräumt, entziehen die Investoren CEO Braun ihr Vertrauen. Und der Kursrutsch der Aktie könnte die Konkurrenz neugierig machen. Zum Beitrag
Ein Kleingärtnerverein namens Wirecard

Der Dax-Konzern kommuniziert in seiner Dauerkrise immer noch wie ein Kleingärtnerverein. Vor allem der Aufsichtsrat von Wirecard begreift nach wie vor nichts. Zum Beitrag
Wirecard-CEO Markus Braun: „Der Markt ist embryonal“

Mit Capital sprach CEO Markus Braun Ende des Jahres 2018 über die Zukunft des Bezahlens. Zum Interview