Es ist eines der am schnellsten wachsenden deutschen Start-ups: 1Komma5 Grad, ein Unternehmen des ehemaligen Deutschland-Chefs von Tesla, Philipp Schröder. Die Idee, mit der 2022 schon 260 Mio. Euro Umsatz erzielt wurden: Wer sein Eigenheim unabhängig von Öl und Gas machen will, kauft ein Komplettpaket – inklusive Photovoltaik, Wärmepumpe, Stromspeicher und Ladestation fürs Elektroauto. Vor allem aber sollen die Haushalte per Software vernetzt werden. „Wir müssen den Stromverbrauch besser steuern“, sagt Schröder im Podcast „Die Stunde Null“.
Der Unternehmer ist überzeugt, dass es in Zukunft nicht darum gehen wird, ob Strom da ist, sondern wie er am besten verteilt wird. „In Europa wird in fünf Jahren mit Stromproduktion kein Geld mehr verdient“, sagt Schröder. „Es wird Geld verdient mit der Flexibilität. Wenn man in der Lage ist, die Nachfrage zu kontrollieren.“ Der Grundgedanke: Da immer mehr Strom aus Erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarkraft kommt, fällt das Angebot immer häufiger auch in Phasen, in denen die Nachfrage gering ist – und andersherum. Dieses Gefälle will das Unternehmen überwinden, mit Software und intelligenter Vernetzung. Als Geldgeber hat der ehemalige Tesla-Mann unter anderem den Investmentarm von Porsche gewonnen.
Ein Problem bleibt: Wie viele andere Unternehmen auch leidet 1Komma5 Grad unter Fachkräftemangel, Wärmepumpen, Photovoltaik und Speicher müssen ja auch installiert werden. Schröder versucht dagegen anzugehen, indem er Handwerksbetriebe aufkauft und in sein Angebot einbindet – ein steiniger Weg. „Die Betriebe verstehen, dass sie das Wachstum allein gar nicht schaffen können“, sagt Schröder. „Wärmepumpen und der Solarbereich waren ja kein Massenmarkt in den letzten fünf Jahren.“
Hören Sie in der neuen Folge von „Die Stunde Null“,
- wie man einen Tesla für einen Euro aufladen kann,
- wie schnell man einen Koch zum Solarinstallateur umschult,
- wie oft der Strompreis in Deutschland negativ ist.
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