Als die letzte Bundesregierung die Förderung von Elektroautos abrupt einstellte, stürzte die Nachfrage ab, die Verkäufe in Deutschland gingen deutlich nach unten. Inzwischen aber hat sich der Markt mehr als berappelt. Während Dieselfahrzeuge und Benziner immer seltener gekauft werden, erleben die Händler bei reinen Batterieautos und Plug-in-Hybriden zweistellige Wachstumsraten. Auf etwa 18 Prozent der Neuzulassungen kommen die Autos inzwischen, Tendenz steigend. „Der Markt wird nach oben gezogen durch Elektroautos und Hybride“, sagt Capital-Redakteur und Auto-Experte Lutz Meier im Podcast „Die Stunde Null“. „Die Delle von 2024 ist jetzt ausgemerzt.“
Aus seiner Sicht hat sich für potenzielle Käufer das Kalkül deutlich verändert. Die Preise von Verbrennern und E-Autos gleichen sich an, es gibt mehr Lademöglichkeiten und vor allem stehen auch mehr Modelle zur Verfügung. „Es sind mehr Autos da, die die Bedürfnisse erfüllen und die Vorbehalte überwinden“, sagt Meier. „Es gibt nicht mehr so viele Gründe, kein Elektroauto zu kaufen.“ Da die Hersteller die CO2-Vorgaben der EU erfüllen müssen, haben sie einen Anreiz, Fahrzeuge in den Markt zu drücken und damit auch zu erschwinglichen Preisen anzubieten. „Es gibt erstmals anständige Angebote im Einsteigersegment“, sagt Meier. „Gleichzeitig sind die Verbrenner deutlich teurer geworden.“
Auffällig ist, dass der Markt sich auch ohne größere staatliche Förderung erholt hat, wenn man von einer Reihe steuerlicher Vorteile für E-Autos in Deutschland absieht. „Die Hersteller und Händler achten darauf, dass der Preisabstand zwischen E-Autos und Verbrennern geringer wird. Die Preise werden also attraktiver“, sagt Meier. Das könnte sogar noch deutlicher werden, falls sich die neue Bundesregierung für ein neues Förderprogramm entscheiden sollte. Das hatte sich in den Koalitionsverhandlungen angedeutet, vor allem für den Absatz von Firmenwagen.
Hören Sie in der neuen Folge von „Die Stunde Null":
- Warum Autos künftig wie Handys verkauft werden
- Weshalb Leasing eine immer größere Rolle spielt
- Wie sich die Restwerte bei E-Autos entwickeln
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