Sneaker, Homeoffice, Billigmode: Handgefertigte Schuhe sind von allen Seiten bedroht. Doch in England ist die alte Kunst lebendig wie sonst nirgends
Vor den viktorianischen Fenstern steigert sich der Nieselregen zu einem unbarmherzigen Pladdern. Drinnen aber wird es da erst richtig anheimelnd. „Das bleibt jetzt so bis ins Frühjahr“, sagt die Sekretärin ohne jede Bekümmernis. Und David Jeffery, der hier in Northampton den globalen Vertrieb der Traditionsschuhfirma Tricker’s verantwortet, frohlockt: „Nun beginnt die beste Zeit.“ Wirklich? Edle Lederschuhe, Matsch und Pfützen? Doch. Gerade hier, beim wohl ältesten Produzenten, der seit 195 Jahren fortdauernd produziert, ist das eine Vorstellung, die frohe Erwartung auslöst.