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Sotheby's Teure Oldtimer: Ferrari-Sammlung kommt unter den Hammer

Ferrari 512 BB
Auch dieser Ferrari 512 BB von 1980 gehört zu den Modellen, die bei Sotheby's angeboten werden
© Darin Schnabel / RM Sotheby's
Vom Wrack bis zur fast fahrbereiten Schönheit: Die komplette Ferrari-Sammlung eines US-Amerikaners kommt im August unter den Hammer. Unter den Autos sind Raritäten, die seit 50 Jahren eingelagert waren und sogar einen Hurrikan überlebten

Das Auktionshaus RM Sotheby's bezeichnet es als den „ultimativen Scheunenfund“: Im August werden gleich 20 seltene und teilweise sehr alte Raritäten aus dem Hause Ferrari in den Verkauf gehen. „Entdeckt“ wurde die Sammlung in Indiana, wo sie seit etwa 20 Jahren Staub ansetzen. 

Einige Exemplare stehen sogar schon deutlich länger. So fristet beispielsweise ein Ferrari 410 Superamerica Coupe Series I von 1956 seit 49 Jahren sein Dasein auf brüchigen Reifen. 

Die Sammlung legte ein gewisser Walter Medlin über viele Jahre an. Medlin taucht selten in den Medien auf, da er als recht öffentlichkeitsscheu gilt. Ein Bericht im „Orlando Sentinel„ erzählt Teile seiner Geschichte – und die seiner Autos. 

2004 machten die Ferraris wegen eines Hurrikans Schlagzeilen

Wie genau Medlin an das viele Geld kam, dass er für die Anschaffung der Autos benötigte, geht zwar auch daraus nicht hervor – bekannt ist nur, dass die Ferraris immer wieder Teil von Auseinandersetzungen mit der US-amerikanischen Steuerbehörde waren. Einige bezeichnen Medlin als Immobilienmogul, andere als Milliardär, wieder woanders heißt es, er habe als Röntgentechniker gearbeitet.

Nun gehen die Autos in den Verkauf. Viele wundern sich, dass es die Fahrzeuge überhaupt noch gibt. Denn die ursprüngliche Halle, in denen sie aufbewahrt wurden, fiel 2004 dem Hurrikan Charley zum Opfer. Dieser legte die Sammlung nach langem Dornröschenschlaf erstmals frei. Einige Autos tragen noch heute sichtbare Schäden von diesem Ereignis.

Was viele Sammler aber nicht wussten: Medlin ließ die Autos anschließend in eine andere Halle bringen, wieder, um sie dem Zahn der Zeit auszuliefern. Größere Instandsetzungen erfolgten nicht, die Autos kamen so nach Indiana, wie sie in Florida aufgeladen worden waren.

Auktion ohne Mindestpreis

Nun haben viele Autos eine zweite Chance, sollten sich für sie Käufer finden. Bei nahezu jedem Ferrari empfiehlt das Auktionshaus eine vollständige Restauration, mindestens wird aber eine technische Generalüberholung nötig sein, um den alten Motoren wieder Leben einzuhauchen.

Den möglichen Preisen schadet das offenbar nicht. Selbst für ein vollkommen ausgebranntes Wrack eines Ferrari 500 Mondial Spider erwartet Sotheby's siebenstellige Erlöse. Denn obwohl der Zustand einiger Fahrzeuge sehr schlecht ist, sind einige Modelle inzwischen unglaublich selten – und damit eine echte Chance für Sammler.

Recht ungewöhnlich für solch seltene Fahrzeuge: Sämtliche Ferraris aus der „Lost & Found Collection“ von Walter Medlin werden ohne Reserve, also ohne Mindestpreis angeboten. Das bedeutet, dass Sotheby's zwar einen Startpreis angeben kann, aber das letzte Gebot in der Regel gilt. Egal, wie hoch oder niedrig es ist.

Der Beitrag ist zuerst bei stern.de erschienen

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