Eigentlich hatte Mario Theissen nach einer Alfa Romeo Giulia Super gesucht. „Ich habe einen Freund gebeten, in Italien die Augen nach einem Exemplar im Top-Zustand offenzuhalten.“ Zehn der Sportlimousinen sah er sich an. Eine war schlimmer als die andere. „Dabei sind wir auf diesen BMW 2500 gestoßen.“ Der Fund passte, da Theissen den Großteil seiner beruflichen Laufbahn bei BMW verbracht hat: „Eine aufregende Zeit.“ Er schlug zu.
Der BMW 2500, Werkscode E3, 1968 vorgestellt, war das erste echte Oberklasseauto der Bayern, ein Angriff auf die S-Klasse von Mercedes. Theissens Exemplar ist im Jahreswagenzustand. „Das Auto hatte keine 50.000 Kilometer gelaufen und war im Erstbesitz. Das Blech ist 100-prozentig original.“ Die Freude am Fahren misst Theissen schon lange nicht mehr an der PS-Zahl. „Schnell zu fahren hat für mich aus zwei Gründen seinen Reiz verloren: Man wird nicht jünger, und der Straßenverkehr lässt das gar nicht mehr zu.“ Dann lieber mit dem alten BMW über die Landstraße cruisen. Oder eine kurvige Passstraße genießen – mit der Alfa Giulia, die er mittlerweile auch besitzt.
Wie lange man Autos mit ungefilterten Verbrennungsmotoren wohl angesichts der Umweltdebatte noch fahren kann? Theissen ist da gelassen. „Solche Autos haben eine Zukunft wie das Pferd.“ Das sei auch nicht komplett verschwunden, als es Anfang des 20. Jahrhunderts durch das Auto abgelöst wurde. Nach wie vor gebe es Menschen, die gern reiten. „Warum sollte es mit klassischen Autos anders sein?“