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Rath checkt ein Schmuckstück am Genfersee: das Hôtel des Trois Couronnes in Vevey

Schriftzug Trois Couronnes auf der Fassade des Hotels
Das Hôtel des Trois Couronnes gibt es bereits seit mehr als 180 Jahren
Unser Kolumnist zählt zu den renommiertesten Hotelexperten Europas. Er stellt die besten Häuser vor. Diesmal: das Hôtel des Trois Couronnes in Vevey
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.

Wie gelingt es, ein traditionsreiches Palasthotel, das 1842 eröffnet wurde, nicht nur „frisch“ zu erhalten, sondern im Jetzt zu verankern? Stolz auf die eigene Historie – und doch eingebunden in moderne Prozesse und Kommunikationsgewohnheiten? Ein Haus wie das Hôtel des Trois Couronnes, zu dessen Gästen gekrönte Häupter, Berühmtheiten und wahre Ausnahmekünstler ihrer Epoche zählten? „Behutsam, aber mit der nötigen Kreativität, um Dinge auch mal anders zu denken“, lautet die Antwort von Jay Gauer. Er ist der Sohn des Schweizer Ausnahmehoteliers Jean-Jacques Gauer und führt dieses Schmuckstück seit nunmehr zwölf Jahren als General Manager. Mit Anfang 30 eine solche Verantwortung zu schultern? Respekt. Glücklicherweise scheint der Junior die Führungsqualitäten des Vaters geerbt zu haben – nebst dessen strategischem Gespür und der Neugier auf innovative Konzepte.

So präsentiert sich das Trois Couronnes heute als ein Traditionshaus, das erfolgreich im 21. Jahrhundert angekommen ist. Zudem in einer Balance zwischen dem Wohlbefinden des Teams und der Gäste sowie zwischen dem Respekt vor der Umwelt und der Rentabilität. Einen Startvorteil für den Sprung in ein neues Zeitalter besaß das Trois Couronnes immer schon: die perfekte Lage in Vevey, direkt am Genfersee mit den Alpen als Hintergrund. Diesen Blick genossen schon Komponisten wie Pjotr Iljitsch Tschaikowski und Camille Saint-Saëns oder Schriftsteller wie Henry Miller, Thomas Mann und Henry James, der sich hier zu seiner Novelle „Daisy Miller“ inspirieren ließ.

Panoramaterrasse des Hôtel des Trois Couronnes
Von der Panoramaterrasse des Hôtel des Trois Couronnes schweift der Blick über den Genfersee und die Alpen – und das bereits seit 1842
© PR

Sicher, es gäbe Hotels, die viel mehr Geschichten zu erzählen hätten über legendäre Kreative unter ihrem Dach, sagt Jay Gauer. „Aber wenn man sich immer nur auf die Vergangenheit bezieht, wirkt das doch etwas verstaubt.“ Viel inspirierender sei doch ein Lunch mit einem spannenden lebenden Künstler, fügt der studierte Betriebswirt hinzu. Apropos: Aufgekocht wird natürlich auch, und zwar gleich zweifach. Während das Le Manabu von Alastair Long japanische Kochkunst mit leichten Kaiseki-Menüs zelebriert, kombiniert das 3C alpine mit mediterraner Saisonküche.

Seine Tradition als kulturelles Zentrum der Region setzt das Haus derweil heute fort, indem es eine Plattform für Musiker, Schriftsteller und andere Kulturschaffende bietet, die überwiegend aus der Region kommen. So gibt es unter anderem Kooperationen mit dem Montreux Jazz Festival, für das man kostenlose Boot-Shuttles mit Champagner organisiert, und dem Klassikfestival Septembre Musical. Das Hotel ist zudem Partner des renommierten Festivals Images Vevey, eines der wichtigsten Fotografie-Events in Europa. Einige seiner Räume hat das Hotel mit Werken von Preisträgern gestaltet.

Exklusive Einblicke in die Welt der Luxusreisen

Neben den regelmäßigen Kolumnen „Rath checkt ein“ veröffentlicht Capital gemeinsam mit dem Hotelexperten und Herausgeber der „101 Besten“, Carsten K. Rath, den Sammelband „Die 101 besten Hotels: Deutschland 2025“. Eine Bestellung des Buches ist per E-Mail an board@i-sle.ch möglich oder online unter www.die-101-besten.de/buchband.

Das Haus bietet insgesamt 71 prächtige Zimmer, darunter 25 Suiten und Juniorsuiten, die aktuell nach und nach renoviert werden. Der Eigentümer des Trois Couronnes, der norwegische Unternehmer Oivind Gustav Stenbolt, hat zudem angekündigt, über die nächsten Jahre viele Millionen in sein Hotel investieren zu wollen. General Manager Gauer weiß bereits mehr: „Wir arbeiten an einem bedeutenden Renovierungs- und Entwicklungsprojekt, das ein neues Restaurant an der Uferpromenade umfassen wird.“ Voraussichtlich 2026 oder 2027 werde es damit ernst, wobei größte Sorgfalt die Seele des Hotels erhalten soll.

Zu dieser Seele gehören natürlich zwingend die Herzlichkeit und Zugewandtheit der Mitarbeiter, durch die jener erstklassige Service erst möglich wird, der sämtliche Angebote des Trois Couronnes auszeichnet. Ein gutes Beispiel ist das Puressens Spa. Klar, allein die Hardware ist herausragend: ein 24 Meter langer Innenpool, umgeben von Panoramafenstern, dazu Sauna, Dampfbad, ein bestens ausgestattetes Gym und Massagebehandlungen mit Produkten der renommierten britischen Hautpflegemarke Oskia. Dazu kommt die Software ins Spiel, denn zu den Therapeuten gehören auch junge Menschen in einer Facharztausbildung. Während die Gäste von fortschrittlichen Anwendungen profitieren, können die angehenden Mediziner in einem luxuriösen Umfeld praktische Erfahrungen sammeln. Ein einzigartiges, ganzheitliches Konzept für Körper und Geist. 

Übrigens: Trotz allem Komfort im Inneren lohnt sich der Schritt durchs Hotelportal durchaus. Nur fünf Autominuten entfernt liegen die Weinberge von Lavaux, ein Anbaugebiet, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Nach 20 Minuten erreicht man das mittelalterliche Städtchen Gruyères mit seinen Käsefabriken und nach 30 Minuten die Schokoladenfabrik Cailler. Dazu die Alpen und der Genfersee. Ein Best-of der Schweiz also.

Raths Reise-Rating

1 Ganz großes Kino

2 Wenn’s nur immer so wäre

3 Meckern auf hohem Niveau

4 So lala, nicht oh, là, là

5 Besser als im Hostel

6 Ausdrückliche Reisewarnung
 

Anreise — eine Stunde Transferzeit mit Auto oder Bahn vom Flughafen Genf

Parkmöglichkeiten — Valet-Service

Digitale Ausstattung — sehr gut

Concierge-Service — professionell und sehr herzlich

Nachhaltigkeit — die Restaurants bieten klimaneutrale Menüs dank Kooperation mit „1 CHF für das Klima“

Fitness & Spa — Gym mit Geräten von Life Fitness, Massagen von angehenden Fachärzten, Anti-Aging-Behandlungen mit Mesokosmetik, Detox-Kuren

Erschienen in Capital 2/2025

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