Das Auto
Nur wenige Autohersteller bieten eine so umfangreiche Antriebspalette an wie Kia: Benzin, Diesel, Hybrid, Plug-in-Hybrid, batterieelektrisch. Sogar Wasserstoff steht in den Startlöchern. Der Kia e-Soul wird nur als Elektroauto angeboten, kostet in der 204-PS-Variante mit der großen Batterie (64 kWh) 43.190 Euro. Viel für einen Kompakt-Van, wenig für ein Elektroauto.
Der Look
Das Design ist eher praktisch als aufregend. Da es den Soul nur noch elektrisch gibt, ist er zumindest ein Statement an die Nachbarschaft. Die breite C-Säule schränkt die Sicht nach hinten ein, die hohe Sitzposition verschafft einen guten Überblick. Das elektronische Cockpit ist in eine schwarze Kunststoffwüste eingebettet. Da hätten sich die Designer gerne mehr trauen dürfen.
Das Fahrgefühl
204 PS und vor allem die 395 Newtonmeter Drehmoment geben dem 1757 Kilogramm schweren Soul ordentlich Schub. Überholvorgänge dauern nicht lang, der Spurt von Null auf 100 ist in 7,9 Stunden erledigt. So macht Klimaschutz Spaß.
Das digitale Extra
Das Telematiksystem UVO zeigt freie Ladestationen auf dem Weg. Über eine Android- oder iPhone-App lässt sich beim Laden der Füllstand der Batterie verfolgen. Das ist auch nötig, wenn der e-Soul lädt an einem 100-Kilowatt-Ladepunkt die Batterie von 20 auf 80 Prozent in 60 Minuten auf. An den gängigen 22-Kilowatt-Säulen lässt sich der e-Soul sogar bis zu neun Stunden Zeit, bevor er randvoll geladen ist.
Was der Hersteller sagt
Kia verspricht bei voller Batterie eine Reichweite von 452 Kilometern. Rund 400 Kilometer sind realistisch, und damit immer noch ein guter Wert. Zum Vergleich: Der etwa gleich große und teurer BMW i3 muss rund 100 Kilometer früher an die Ladesäule. Aus Freude am Laden?
Was der Hersteller verschweigt
Kia wurde vom Erfolg der e-Soul offenbar überrascht und kann nicht genügend Batteriezellen heranschaffen. Denn neun von zehn Kunden wollen die größere Batterie. Dabei kann man 3800 Euro sparen, wenn man sich mit 39 Kilowattstunden und 276 Kilometer Reichweite begnügt. Wer dieses Jahr noch einen e-Soul bekommen will, muss sich beeilen. Er ist 2020 fast schon ausverkauft.
Diese Autobauer verkaufen die meisten E-Autos in Europa:
Das sind Europas führende E-Autohersteller
Auch Autobauer aus Asien spielen auf dem europäischen Markt der E-Autos mit. Die koreanische Hyundai-Marke Kia lag 2019 mit einem Anteil von fünf Prozent bei den Neuzulassungen auf Platz neun. Er hatte im April 2019 die dritte Generation des Kia E-Soul vorgestellt.
Die japanischen Hersteller Mitsubishi und Nissan, der südkoreanische Autokonzern Hyundai, und der schwedische Autobauer Volvo teilen sich mit jeweils sechs Prozent Marktanteil in Europa Platz fünf. Das Foto zeigt einen Hyundai Ioniq Elektro.
Volkswagen war 2019 gemessen am Umsatz der größte Autohersteller der Welt. Bei der Elektromobilität reicht es für den Wolfsburger Konzern aber mit einem Marktanteil von sieben Prozent laut der Statistik in Europa nur zu Platz vier. Volkswagen hat im Mai 2019 den Start der elektrischen Modellfamilie in der Kompaktklasse, ID.3, verkündet. Sie soll nach dem Käfer und dem ersten Golf das dritte große Kapitel in der Geschichte der Automarke markieren. VW investiert nach eigenen Angaben rund 33 Mrd. Euro in die E-Offensive. 2025 will Volkswagen weltweit mehr als eine Millionen E-Autos verkaufen.
Renault gehört zu den größten Anbietern von E-Autos in Europa. Der französische Konzern kam 2019 laut der Studie auf einen Marktanteil von acht Prozent. Der Renault Zoe (Foto) ist nach Unternehmensangaben das meistverkaufte Elektroauto Europas der vergangenen sechs Jahre und war 2019 auch in Deutschland die Nummer eins.
BMW sichert sich mit einem Marktanteil von 14 Prozent den zweiten Platz in Europa. Der Münchner Autobauer feierte Anfang 2020 sechs Jahre BMW i3. Das Modell ist das meistverkaufte Elektrofahrzeug aus deutscher Produktion. Die Absatzzahlen seien kontinuierlich gestiegen und hätten sich zuletzt auf weltweit mehr als 165.000 Einheiten summiert. Allerdings hat das Auto auch enorme Entwicklungskosten verschlungen. In den kommenden Jahren will BMW weitere E-Modelle auf den Markt bringen.
E-Auto-Pionier Tesla beherrscht auch den Markt in Europa. Das US-Unternehmen kam 2019 bei den Neuzulassungen in Europa auf einen Marktanteil von 20 Prozent. Mit der geplanten Fabrik bei Berlin hat Tesla-Chef Elon Musk kürzlich unterstrichen, wie wichtig der Kontinent auch als Produktionsstandort in der globalen Strategie des Unternehmens ist.