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Rath checkt ein „Söl’ring Hof“ auf Sylt: ein Hotel, das keine Wünsche offen lässt

Der „Söl’ring Hof“ liegt mitten auf einer Düne in Rantum auf Sylt – zwischen Nordsee und Wattenmeer
Der „Söl’ring Hof“ liegt mitten auf einer Düne in Rantum auf Sylt – zwischen Nordsee und Wattenmeer
© Söl’ring Hof
Zwei Sterne und nordische Leichtigkeit – so hat sich das idyllisch gelegene Luxushotel „Söl’ring Hof“ seinen exzellenten Ruf verdient. Unser Kolumnist genießt ein Hotel für Designfans, Ruhesuchende und Gourmets
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.

Wie eine schillernde Perle thront der weißgetünchte Söl’ring Hof am Ende der langen Auffahrt im graugrünen Gras der Dünen. Unter seinem Reetdach ragt der spitze Giebel ins Sommerblau des Himmels, der sich auf Sylt in Minutenschnelle grau verhangen oder so dramatisch aufgewühlt geben kann wie die kurz hinter der Terrasse beginnende Nordsee. Zum Glück steht diesem Fünf-Sterne-Hotel jede Wetterlage ausgezeichnet.

Es liegt im kleinen Dorf Rantum, an der mittlerweile schmalsten Stelle der Insel, die kaum noch 550 Meter misst. Von hier oben schaue ich aufs offene Meer und das matt glänzende Watt, beeindruckt vom täglichen Schauspiel aus Ebbe und Flut. Spätestens in diesem Moment weicht der städtische Puls einem Gefühl wohltuender Entschleunigung.

Zu jedem der 15 geräumigen Zimmer, Maisonetten und Suiten gehört ein eigener Strandkorb am Privatstrand
Zu jedem der 15 geräumigen Zimmer, Maisonetten und Suiten gehört ein eigener Strandkorb am Privatstrand
© Söl’ring Hof/Ydo Sol

Doch die unvergleichliche Lage ist nicht das Einzige, was dieses nordisch-noble Haus besonders macht. Auf einer Insel, die für ihre Mythen, rund 40 Kilometer Sandstrand, ihre hohe Promidichte und die höchsten Immobilienpreise Deutschlands bekannt ist, mangelt es schließlich nicht an luxuriösen Herbergen. Seit einem Vierteljahrhundert steht der „Söl’ring Hof“ vielmehr für aufmerksame Gastfreundschaft, eine leidenschaftliche Küche und eine Ästhetik, die durch Bescheidenheit glänzt und gerade dadurch Wärme verströmt. Der Name selbst ist verwurzelt im Friesischen: „Söl“ bedeutet „Sylt“, „Ring“ verweist auf die Straße.

Geschäftsführer und Mitgesellschafter Jan-Philipp Berner ist weiterhin kulinarischer Ideengeber im „Söl'ring Hof“
Geschäftsführer und Mitgesellschafter Jan-Philipp Berner ist weiterhin kulinarischer Ideengeber im „Söl'ring Hof“
© Söl’ring Hof/Ydo Sol

Erneuerung bis unters Reet

Das Hotel wurde Ende der 1990er-Jahre erbaut und vor 25 Jahren eröffnet – man sieht es ihm nicht an: Kein Lack blättert ab, alles wirkt frisch. „Es gab noch nie eine Ausschüttung in der Betreibergesellschaft, alle Gewinne wurden reinvestiert“, sagt Geschäftsführer und Mitgesellschafter Jan-Philipp Berner. Er war hier viele Jahre Küchenchef, bevor er 2022 die Leitung von Gastgeber und Inselimpresario Johannes King übernahm. 

Mitgesellschafter Dirk Iserlohe, CEO der Honestis AG und Aufsichtsratsvorsitzender der DHI Dorint Hospitality & Innovation GmbH, blieb dem „Söl’ring Hof“ treu. 2023 holte Berner, der weiterhin kulinarischer Ideengeber ist, Jan Fehling als Küchenchef. Gemeinsam halten sie die zwei Michelin-Sterne. Parallel dazu wurde das gesamte Haus renoviert – vom Weinkeller bis unters Reetdach.

Die Zimmer sind elegant eingerichtet und bieten im Erdgeschoss einen Zugang zur eigenen Terrasse
Die Zimmer sind elegant eingerichtet und bieten im Erdgeschoss einen Zugang zur eigenen Terrasse
© Söl’ring Hof

Zurückhaltendes Design, stilvolles Wohnen

Am besten gefällt mir die Großzügigkeit des Hauses.  Mit nur 15 komfortablen Zimmern, Maisonetten und Suiten spürt man seinen persönlichen Charakter überall. Zurückhaltende Eleganz prägt das Design: edle Hölzer, sanfte Farben, hochwertige Stoffe. Die Maisonetten und Suiten erstrecken sich über zwei Etagen: Unten wohnt man, teilweise mit Kamin, oben ist der Schlafbereich. 

In der größten, der „Meeressuite“ mit 70 Quadratmetern ist die Nachtruhe bei vollkommener Stille unterm Reet quasi garantiert. Das ist nicht mehr bloß gemütlich, das ist ein Traum für Ruhesuchende. Die Doppelzimmer sind ebenfalls charmant, im Erdgeschoss besitzen sie sogar eine eigene Terrasse. Außerdem gehören zu allen Zimmern auch Strandkörbe, die am Privatstrand direkt vor der Tür mit großem Abstand aufgereiht stehen.

Ob Wald, Wiese oder Meer – die Küche des Luxushotels verwendet beste Zutaten wie diesen Wolfsbarsch
Ob Wald, Wiese oder Meer – die Küche des Luxushotels verwendet beste Zutaten wie diesen Wolfsbarsch
© Söl’ring Hof

Köstliches aus Wald und Meer

Seit 2004 hält das „Gourmetrestaurant Söl’ring Hof“ seine beiden Michelin-Sterne. Serviert wird hier ein sechsgängiges Degustationsmenü, das sich um drei Gänge erweitern lässt. „Wir vereinen die Genusswelten von Wald, Meer und Wiese mit ihren unterschiedlichen Facetten“, erklärt Jan Fehling, während ich ihm beim Finishing in der offenen Restaurant-Küche über die Schulter schaue. 

Ganz besonderes Augenmerk schenkt er den auf der Insel wachsenden Kräutern und Gemüsepflanzen. Sie gedeihen wild in den Dünen oder im hoteleigenen Garten in Keitum. „Wir bauen so viel wie möglich selbst an“, so Fehling. Daher wechselt das regionale Menü zehn- bis zwölfmal im Jahr, „wenn 200 Portionen abgeerntet sind.“

Wenn das Mahl ein einmaliges Erlebnis bleiben soll, speist man auch im meerblau gestrichenen „Wohnzimmer“ sehr gut à la carte. Im „unkomplizierteren“ Restaurant empfiehlt Sommelière Bärbel Ring Tropfen aus dem Weinkeller, wo bis zu 1400 Positionen, vornehmlich europäische Spitzengewächse, in der Tiefe lagern.

Das Frühstück im „Söl'ring Hof“ wird auf einem Niveau zelebriert, das Vorbildcharakter für die Branche haben sollte
Das Frühstück im „Söl'ring Hof“ wird auf einem Niveau zelebriert, das Vorbildcharakter für die Branche haben sollte
© Söl’ring Hof/Ydo Sol

Frühstück auf Sterne-Niveau

Aber eben nicht nur im Gourmetrestaurant oder im „Wohnzimmer“ speist man hervorragend. Mit derselben Akribie und Leidenschaft wie in den beiden Restaurants bereitet Fehlings Küchenbrigade übrigens auch morgens Birchermüsli oder Matjes zu. Ebenso die Snacks, die im Zimmer, auf der Terrasse oder im Strandkorb serviert werden. Geht es noch köstlicher? Kaum! 

Exklusive Einblicke in die Welt der Luxusreisen

Neben den regelmäßigen Kolumnen „Rath checkt ein“ veröffentlicht Capital gemeinsam mit dem Hotelexperten und Herausgeber der „101 Besten“, Carsten K. Rath, den Sammelband „Die 101 besten Hotels: Deutschland 2025“. Eine Bestellung des Buches ist per E-Mail an board@i-sle.ch möglich oder online unter www.die-101-besten.de/buchband.

Würde das Frühstück nicht mehr oder weniger ganztägig serviert, es lohnt sich allemal, dafür eher aufzustehen, denn so etwas habe ich noch nie erlebt. Es ist herausragend und könnte zum Vorbild für andere Luxushotels werden. Jeder Wunsch wird erfüllt, alle zwei Minuten ein anderer Servierwagen an den Tisch gerollt – mal mit salzigen, mal süßen Köstlichkeiten, mit Fisch und Käse.

Der „Söl’ring Hof“ bietet für anspruchsvolle Gäste, Designfans und Ruhesuchende ein ganzheitliches Erlebnis, bei dem das Meer die Begleitmusik stellt und seine Schätze auf dem Teller landen. Und für alle, die es doch mal so richtig krachen lassen wollen: Die „Sansibar“ ist nur sechs Autominuten entfernt. 

Tipps für Ihren Aufenthalt

Hoteleigene Kurse 
Das Hotel bietet ganzjährig, im Schnitt alle zehn Tage, fantastische Genuss-Kurse an. Wild-Kochen, Weinkeller, Meeresfrüchte und viele weitere Themen stehen auf dem abwechslungsreichen Programm.  

Sylter Kräuter- und Gemüsegarten in Keitum
Der Ausflug in den hoteleigenen Garten kann täglich realisiert werden, man sieht, wie Erdbeeren nordish by nature wachsen, Sylter Gräser und Kräuter, die später im Kochtopf landen. Das Sylt-Museum liegt um die Ecke und Keitum gilt ohnehin als das schönste Dorf der Insel. 

Entdeckungstour mit Rad
Das Fahrrad ist das beste Fortbewegungsmittel auf der Insel. Rund 200 Kilometer Radwege gibt es hier. So kommt man auch leicht zur Austernzucht bei List.

Raths Reise-Rating

1 Ganz großes Kino

2 Wenn’s nur immer so wäre

3 Meckern auf hohem Niveau

4 So lala, nicht oh, là, là

5 Besser als im Hostel

6 Ausdrückliche Reisewarnung
 

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