Es ist ein besonders illustres Quintett, das die Vorauswahl für die Kategorie „Editor’s Choice“ des Rankings der „101 Besten“ verantwortet. So zählt etwa mit Christoph Ammann von der „Sonntags-Zeitung“ einer der besten (Reise-)Journalisten der Schweiz zu diesem Gremium. Ebenso Tanja Wegmann, selbst Hotelière und mittlerweile Hospitality-Chefin der französischen Luxusmarke Lalique. Dann Daniel Schneider, Gründer des auf Gastgewerbe und Gastronomie spezialisierten Architekturbüros Monoplan. Das Fünferteam komplettieren Julia Faulhaber, die als Marketingprofi für Luxushotels arbeitet, sowie PR-Expertin Vanessa Bay, die ein exzellentes Netzwerk in der Schweiz und ein gutes Gespür für Branchenthemen besitzt.
Als Beispiele für die Früchte ihrer gewissenhaften Arbeit möchte ich Ihnen drei dieser aufstrebenden Schweizer Hotels vorstellen, die das Prädikat „Editor’s Choice“ erhalten haben: den „Teufelhof Basel“, das „Deltapark Vitalresort“ und das „Hotel Krone – Säumerei am Inn“. Alle drei beweisen auf unterschiedlichste Weise, wie man Tradition, Innovation und Gastfreundschaft harmonisch verbindet – Tag für Tag.
Kunst, Craft-Bier und viel Theater
Der erste Gedanke, der mir im „Teufelhof Basel“ kommt: was für ein Gesamtkunstwerk! Das Hotel liegt im Herzen der Basler Altstadt und bietet Kultur eine große Bühne. Dabei vereint das historische Gebäude aus dem 18. Jahrhundert zwei Welten: das Kunsthotel mit von internationalen Kreativen gestalteten Zimmern und das Galeriehotel, wo wechselnde Ausstellungen zu sehen sind. Diesen ambitionierten Weg geht das Haus mit einem jüngst eröffneten Neubau weiter.
Auch kulinarisch beeindruckt mich der Teufelhof mit einer ganz eigenen Handschrift. Das Gourmet-Restaurant „Bel Etage“ trägt einen Michelin-Stern, während es im „Atelier“ etwas bodenständiger zugeht. Hier kommen Gerichte mit regionalen Zutaten in originellen Kombinationen auf die Teller. Was mir auf meinen vielen Reisen eher selten begegnet: Die hauseigene Brauerei produziert saisonale Craft-Biere, und zum Abendprogramm gehört ein eigenes Theater mit internationalem Spielplan. Mein Fazit: Ein traditionelles Hotel, das man definitiv als künstlerisch wertvoll bezeichnen darf.
Die schöne Qual der Wellness-Wahl
Bereits der Ausblick vom „Deltapark Vitalresort“ auf den Thunersee im Berner Oberland ist ein Naturspektakel. Wer hier übernachtet, schläft in einer einmaligen Kulisse. Im Inneren des Hotels liegt der Fokus auf einem umfangreichen Wellnessangebot. Die Auswahl an Massagen und Retreat-Programmen ist etwas überfordernd, aber das freundliche Servicepersonal hilft bei jeder noch so kleinen Frage weiter. Die Spa-Landschaft verteilt sich auf vier Etagen und insgesamt 2000 Quadratmeter und vom Infinity-Pool kann man die Berge Eiger, Mönch und Jungfrau bestaunen.
Das klare Design der Zimmer und Suiten passt für mich perfekt ins Konzept eines Vitalresorts: Nichts lenkt ab oder drängt sich auf. Stattdessen dominieren warme Naturtöne, gerade Linien und großzügige Fenster, die viel Licht in den Raum lassen und die Augen in die Weite lenken. Und als jemand, der häufig und gerne in der Natur aktiv ist, schlägt bei den vielen Freizeitmöglichkeiten rund um das Deltapark Vitalresort mein Herz sofort höher – man kann wandern, mit radfahren, sich beim Stand-up-Paddling versuchen oder segeln.
Sterneküche und rustikale Gerichte
Im kleinen Engadiner Dorf La Punt Chamues-ch wiederum liegt das charmante „Hotel Krone – Säumerei am Inn“. Die Geschichte seines denkmalgeschützten Gebäudes reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Es wurde mit viel Liebe zum Detail restauriert und als Resultat trifft der traditionelle regionale Baustil auf zeitgenössisches, teils minimalistisches Design.
Das Hotel besitzt eine überschaubare Anzahl an Zimmern, was die Atmosphäre noch gemütlicher macht. Die Suiten, entworfen von dem bekannten Engadiner Architekten Hans-Jörg Ruch, sind großzügig proportioniert. Jeder Raum ist mit modernen Elementen und wunderschönem Lärchenholz ausgestattet, wodurch die alpine Umgebung ganz dezent im Interieur zitiert wird.
Das hoteleigene Restaurant „La Chavallera“ rangiert auf meiner persönlichen Restaurant-Liste ganz weit oben. Es wurde mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und auf seiner Karte steht, was Region und Saison gerade bereithalten. Eine frische, unverfälschte Küche mit viel Gespür für das Wesentliche. Im „Stüva“ und im „Fö e Flamma“ fallen die traditionellen Schweizer Gerichte zwar rustikaler, jedoch keineswegs „gewöhnlich“ aus. Dafür sorgen moderne Akzente. Nach einem Tag in den Bergen genau das Richtige für mich!
Auch hier gibt es genügend Gründe, um draußen unterwegs zu sein: Im Winter führen Langlauf-Loipen durch die verschneite Landschaft, im Sommer schlängeln sich Wanderwege über Hänge und durch weite Täler. Das Hotel Krone liegt am Fuße des Albulapasses, inmitten einer Szenerie, die seit Jahrhunderten zahllose Reisende fasziniert hat. Und mich auch.