In Deutschland steht man vor vielen, schwer zu nehmenden Hürden, will man ein Unternehmen gründen. Im Ländervergleich der besten Nationen für Firmengründungen (Weltbank) schneiden die Deutschen entsprechend schlecht ab. Von 190 Ländern belegt die Bundesrepublik nur Platz 113 - hinter San Marino und vor Peru.
In lediglich einer Unterkategorie spielt Deutschland auf den vorderen Plätzen mit: das Einrichten der elektrischen Versorgung geht hier vergleichsweise schnell.
Bei vielen anderen Kriterien sind die Aussichten dagegen düster. Die Länge des Verfahrens um ein Unternehmen zu gründen zieht sich hier zum Teil über mehrere Monate. In Neuseeland dauert die Anmeldung eine Gewerbes im Schnitt einen halben Tag.
Oft gehört zur Unternehmensgründung auch der Erwerb einer Imobilie. Auch hier arbeitet die deutsche Bürokratie deutlich schwerfälliger als anderswo. Besonders flott kriegt man eine Immobilieneintragung in Ländern wie Portugal oder Georgien. Einen Tag dauert die Bearbeitung durchschnittlich. Auch Baugenehmigungen werden in diesen Nationen bedeutend schneller ausgestellt.
Die Weltbank hat 190 Länder auf ihr Wirtschaftsumfeld untersucht und eine Rangliste veröffentlicht, die zeigt in welchen Ländern die Gründung eines Unternehmens am einfachsten zu realisieren ist. Die fünf besten Länder stellen wir hier vor.
Die 5 besten Länder für die Firmengründung
Die Weltbank hat für ihren Jahresbericht „Doing Business: 2018“ weltweit 190 Ökonomien untersucht. Der 15. Report seiner Art deckt Daten bis 1. Juni 2017 ab. Jamaika konnte sich in der Subkategorie
„Firmengründung“ den fünften Platz sichern. Die Weltbank würdigte damit unter anderem Reformen, die
sich positiv auf Unternehmer auswirken.
Das Ranking wurde zu gleichen Teilen von vier Indikatoren bestimmt: Zeit (Tage für die Anmeldung des Gewerbes), Kosten (Gebühren, Honorar für Notare, Anwälte etc.), Abläufe (Zahl der nötigen
Arbeitsschritte), nötiges Stammkapital. Georgien punktete unter anderem mit einem niedrigen
Bruttonationaleinkommen (früher: Bruttosozialprodukt) von 3819 US-Dollar.
Mit einem Bruttonationaleinkommen von 43.240 US-Dollar zählt Hongkong in der Studie zu den Ländern mit einem hohen Einkommen. Entsprechend hoch könnten hier Honorare und Gebühren rund um die
Firmengründung ausfallen. Effiziente Prozesse halten die finanziellen und zeitlichen Aufwendungen aber
gering. Zudem ist in Hongkong kein Stammkapital nötig.
Bei der Auswertung für Kanada hat sich die Weltbank auf Toronto konzentriert. Besonders gute Werte erzielte das nordamerikanische Land bei den Kosten einer Firmengründung. Auch hier muss kein
Stammkapital hinterlegt werden. Die Vergleichsrechnungen der Weltbank basieren auf dem Modell einer
Gesellschaft mit beschränkter Haftung. In einer Modellrechnung ist die Firma im Besitz von fünf
verheirateten Frauen, im zweiten Szenario sind es fünf verheiratete Männer.
Neuseeland (Bruttonationaleinkommen: 39.070 US-Dollar) ist laut der Weltbank der unangefochtene Spitzenreiter unter den besten Staaten für eine Firmengründung. Es erreichte in den Kategorien „Abläufe“
und „Zeit“ jeweils die Bestnoten. In puncto Kosten liegt Neuseeland nur knapp hinter dem Spitzenreiter
Großbritannien. Stammkapital ist hier nicht nötig.