Fast 16 Prozent des Vermögens aller Milliardäre weltweit stammt aus dem Technologie-Sektor. Das entspricht rund 1,4 Billionen US-Dollar an privatem Vermögen. Angesichts der Corona-Pandemie ist die Branche aber auch geschrumpft. Zwar sind digitale Dienste in Zeiten von Kontaktbeschränkungen sehr gefragt. Vor Börsen-Crashs wie dem Einbruch Ende März sind aber auch die Tech-Aktien und die dahinter stehenden Konzerne nicht gefeit.
Dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes zufolge haben die Kursentwicklungen im März das Vermögen der Branche zwischenzeitlich mehr als halbiert . Trotzdem zählt sie im neuen Milliardärs-Ranking 26 Neuzugänge. Mit 241 Superreichen macht die Branche mehr als ein Zehntel aller 2095 Milliardäre weltweit aus. Und auch die angestammten Tech-Magnaten können trotz Krise ihre Stellung an der Spitze der Branche verteidigen. Einige von ihnen haben ihr Vermögen dank der steigenden Aktienkurse seit März sogar wieder vergrößert .
Das sind die zehn reichsten Tech-Milliardäre
Das sind die reichsten Tech-Milliardäre
MacKenzie Bezos ist zum ersten Mal auf der Liste der reichsten Tech-Milliarärdäre. Ihr Vermögen beläuft sich auf 36 Mrd. US-Dollar und entstammt zu großen Teilen den Amazon-Aktien, die sie seit der Scheidung von Ex-Mann und Konzern-Chef Jeff hält. Rund ein Viertel der Konzern-Anteile gehört seit der Scheidung ihr.
In China gilt Ma Huateng mit seinem Vermögen von 38,1 Mrd. US-Dollar als der zweitreichste Milliardär des Landes. In der Tech-Branche reicht es für den Tencent-Mitbegründer für Platz neun. Tencent ist das größte Internet-Unternehmen der Volksrepublik. Der Konzern hält neben Beteiligungen an bekannten Spieleherstellern wie Activision („Call of Duty“, „World of Warcraft“), auch Anteile an einigen Milliarden-Start-ups. Dazu gehören die Messenger-App Wechat sowie Minderheitsbeteiligungen an Spotify und Snap.
Seit dem Vorjahr ist das Vermögen von Alibaba-Mitbegründer Jack Ma um 1,5 Mrd. US-Dollar gewachsen. Aktuell beläuft es sich auf 38,8 Mrd. US-Dollar. In China steht er damit an der Spitze der reichsten Milliardäre, weltweit landet er auf Platz 17. Im September 2019 zog sich Jack Ma vom Posten des CEO an der Spitze des E-Commerce-Riesen zurück. Zu seinem Vermögen gehören Beteiligungen am Fintech Ant Financial und den Unterhaltungsunternehmen Huayi Brothers und Beijing Enlight Media.
Zum Stichtag des Rankings der Tech-Milliardäre – dem 18. März – schrumpfte das Vermögen von Google-Mitbegründer Sergey Brin auf 49,9 Mrd. US-Dollar. Im Dezember trat Brin von der Spitze des Google-Mutterkonzerns Alphabet zurück. Brin ist aber weiter als Mehrheitseigner im Vorstand tätig. Als die Alphabet-Aktie zwischen Ende März und Ende Mai wieder an Fahrt gewann, kletterte daher auch Brins Vermögen wieder nach oben. Ende Mai belief es sich auf 61,3 Mrd. US-Dollar.
Auch Brins langjähriger Partner und Google-Mitgründer Larry Page hat seinen Posten als Alphabet-CEO im Dezember niedergelegt. Zusammen mit Brin ist er weiterhin im Vorstand aktiv. Seit dem Vorjahr ist sein Vermögen um 100 Mio. US-Dollar angewachsen. Damit liegt es knapp über dem von Sergey Brin bei 50,9 Mrd. US-Dollar. Bis zum Mai kletterte sein Vermögen sogar noch weiter nach oben – auf zwischenzeitlich 63,6 Mrd. US-Dollar.
Nach seinem Rücktritt als langjähriger Microsoft-CEO widmete sich Steve Ballmer dem Sport, genauer gesagt dem Basketball. Seit sechs Jahren gehört ihm das Team Los Angeles Clippers. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Ballmer sein Vermögen noch einmal ordentlich steigern. Mit 52,9 Mrd. US-Dollar landet er im Forbes-Ranking der reichsten Milliardäre der Welt auf Platz elf. Unter den Tech-Milliardären gehört er zu den Top Five.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das Vermögen von Facebook-CEO und -Gründer Mark Zuckerberg ein wenig geschrumpft. Es beläuft sich auf 54 Mrd. US-Dollar. Auch Facebook musste 2019 eine Schlappe hinnehmen. Das Soziale Netzwerke wurde wegen Verstößen gegen den Datenschutz und die Verletzung der Privatsphäre von Nutzern zu einer Strafe von 5 Mrd. US-Dollar verurteilt. Zwischen März und Mai legte die Facebook-Aktie dagegen noch einmal gehörig zu und ließ damit auch Zuckerbergs Vermögen wachsen – um ganze 31,4 Mrd. US-Dollar bis Ende Mai.
Während Larry Ellison weltweit auf Platz fünf der reichsten Menschen weltweit liegt, schafft es Oracle-Gründer unter den Tech-Milliardären sogar auf’s Treppchen. Zum Stichtag belief sich sein Vermögen auf 59 US-Dollar. Bis Ende Mai wuchs es sogar noch mal um 10,4 Mrd. US-Dollar an. Das Finanzplus lag unter anderem an Ellisons Tesla-Aktien. Trotz Schwankungen war der Kurs des E-Autobauers seit März im Aufwind.
Silber gibt es für Bill Gates nicht nur im Ranking der reichsten Tech-Milliardäre, sondern auch der reichsten Milliardäre der Welt. Im März zog sich der Microsoft-Mitgründer aus dem Board des Softwarekonzerns zurück. In den Medien ist Bill Gates aktuell aber vor allem für seine Stiftung bekannt, die sich auch im Kampf gegen das Coronavirus engagiert. Gates’ Vermögen hat im Vergleich zum Vorjahr leicht zugelegt und lag zum Stichtag bei 98 Mrd. US-Dollar.
Die Corona-Krise hat den Onlinehandel aufblühen lassen – zumindest im Fall von Amazon. Mitte März kündigte der Konzern an, 100.000 neue Stellen zu schaffen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Das schlägt sich auch im Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos nieder. Von allen Milliardären, deren Vermögen von März bis Mai noch einmal zugelegt hat, ist sein Zuwachs der größte. Zum Stichtag für das Forbes-Ranking lag sein Vermögen bei 131 Mrd. US-Dollar. Damit hält sich Bezos an der Spitze der reichsten Tech-Milliardäre – auch wenn er durch die Scheidung von Ex-Frau MacKenzie Bezos im Vergleich zum Vorjahr 36,8 Mrd. US-Dollar verloren hat.