Die reichsten Menschen Afrikas
Nur sechs der 500 reichsten Menschen von der „Forbes“-Liste 2024 kommen vom afrikanischen Kontinent. Platz 409 im Gesamt-Ranking ging an Mike Adenuga aus Nigeria. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas dominiert auch dieses Ranking. Der zur Veröffentlichung der Liste 70-jährige Adenuga ist unter anderem mit Öl und Telekommunikation reich geworden sein. Sein Mobilfunk-Netzwerk Globacom ist laut „Forbes“ mit 60 Millionen Kunden der zweitgrößte Anbieter Nigerias. Adenuga legte im Ranking 2024 verglichen zum Vorjahr von 6,1 auf 6,7 Mrd. US-Dollar zu. Platz sieben der reichsten Menschen Afrikas ging an den nigerianischen Zement- und Zuckerbaron Abdulsamad Rabiu auf Platz 581.
Der Zwergstaat Eswatini (einst: Swasiland) stellt einen der sechs reichsten Männer Afrikas. Nathan Kirsh war zudem auf der von Senioren dominierten Liste mit 92 Jahren der Älteste. Er konnte laut der Analyse sein Vermögen ebenfalls vermehren. Es stieg von 6,5 auf 7,2 Mrd. Dollar. Der Großteil von Kirshs Vermögen stammt „Forbes“ zufolge von seinen 70 Prozent an dem US-Unternehmen Jetro Holdings, das unter anderem Supermärkte und Restaurants mit Großhandels-Waren beliefert. Kirshs Eltern waren Juden, die 1936 aus Litauen nach Südafrika geflohen waren.
Nassef Sawiris war zur Veröffentlichung des „Forbes“-Rankings 63 Jahre alt und damit der jüngste der afrikanischen Superreichen dieser Liste. Das Magazin stufte den Ägypter von 7,4 auf 8,8 Mrd. Dollar empor und führte ihn weltweit auf Platz 287. Der Spross der reichsten Familie des Landes investiert laut „Forbes“ unter anderem in Düngemittel und Immobilien und hält demnach fast sechs Prozent an Adidas.
Kolonialismus, Apartheid und auch Antisemitismus prägen die Liste der reichsten Männer Afrikas. Ernst Oppenheimer (1880-1957) war der Sohn eines jüdischen Zigarrenhändlers aus Essen. 1902 zog er als Repräsentant eines Londoner Edelsteinhändlers nach Südafrika. 15 Jahre später gründet er dort die Anglo American Corporation. Die wurde einer der größten Bergbaukonzerne der Welt und Mutterfirma des weltweit größten Diamantenproduzenten De Beers. Oppenheimers Nachfahre Nicky (78) wurde von „Forbes“ mit einem Vermögen von 9,5 Mrd. Dollar (2023: 8,4 Mrd. Dollar) auf Platz 249 der reichsten Milliardäre geführt. Der ehemalige Chef von DeBeers hatte die Firma 2012 privatisiert und laut „Forbes“ für seine Anteile 5,1 Mrd. Dollar von der Anglo American Corporation erhalten.
Nach Südafrika ging auch Platz zwei der „Forbes“-Liste der reichsten Afrikaner. Johann Rupert (73), Sohn des Gründers des Tabak-Konglomerats Rembrandt, Anton Rupert, gründete seinerseits 1988 den Schweizer Luxusgüterkonzern Compagnie Financiere Richemont. Zu dessen Marken gehören Cartier und Montblanc. Ruperts Vermögen ist laut dem Magazin seit 2020 beständig gewachsen, zuletzt von 11,1 auf 12,2 Mrd. Dollar, was im weltweiten Ranking Platz 162 bedeutete. Stichtag der „Forbes“-Liste war der 8. März 2024. Im August 2024 berichtete Bloomberg, dass Rupert der neue reichste Mann Afrikas ist. Der vorherige Spitzenreiter hatte bereits im „Forbes“-Ranking geschwächelt.
Ausgerechnet der reichste Mann Afrikas gehörte im „Forbes“-Ranking zu den Verlierern. Aliko Dangote war der einzige Vertreter des Kontinents in den globalen Top 500, der laut der Analyse Vermögen eingebüßt hat. Die Analysten stuften den Gründer von Dangote Cement, dem größten Zementproduzenten Afrikas, von 14,2 auf 13,4 Mrd. Dollar herab (Platz 144). Der Gründer und Chairman (66) hält den Angaben zufolge über eine Holding 85 Prozent an dem börsennotierten Unternehmen. Dangote kam 1957 als Kind vermögender Eltern zur Welt, rund drei Jahre wurde die britische Kolonie unabhängig.