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Brüsseler Dickicht Wie die EU-Bürokratie äthiopischen Kaffeebauern das Leben schwer macht

Arbeiterinnen beim Sortieren der Kaffeebohnen
Millionen Menschen arbeiten in Äthiopien in der Kaffeeindustrie
© Andrzej Rybak
Europas Bürokratie erreicht nun kleinste Dörfer in Afrika. Eigentlich will die EU den Wald retten – stattdessen treibt sie äthiopische Kaffeebauern in die Krise

Es ist später Nachmittag, und dunkle Wolken am Horizont kündigen Regen an, als die EU-Bürokratie Hunkute erreicht. In dem Dorf im Süden Äthiopiens baut Menen Tefere seit Jahrzehnten Kaffee an, und als die alte Bäuerin an diesem Nachmittag fremde Stimmen vor der Tür hört, stürmt sie aus ihrer traditionellen grassbedeckten Rundhütte nach draußen. Dort stehen ein paar Männer von der Lokalregierung, sie haben wichtige Neuigkeiten aus der Stadt mitgebracht. Es geht um GPS-Kartierung, Satellitenbilder, QR-Codes und andere Nachweise, die laut einem Gesetz künftig jeder äthiopische Kaffeebauer erbringen muss, der in die EU exportiert – und Tefere versteht kaum ein Wort. 

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