Die reichsten Österreicher

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist laut „Forbes“ neuer Dollar-Milliardär. Der Österreicher debütierte mit umgerechnet 1,0 Mrd. Dollar auf Platz 2540 des Rankings 2023. In seiner Heimat landete der zur Veröffentlichung der Rangliste 51-Jährige damit auf dem elften und letzten Platz. Er ist der CEO des Formel-1-Teams Mercedes-AMG Petronas. Der Rennfahrer und Investor hält laut „Forbes“ 33 Prozent an dem Rennstall.

Bei vielen der reichsten Österreicher ist Kontinuität angesagt. So auch bei Ulrich Mommert. Sein Familienvermögen in Höhe von 1,2 Mrd. Dollar bleibt laut „Forbes“ seit Jahren unverändert. Mommert hatte 2018 sein Unternehmen ZKW, einen Hersteller von Lichtsystemen für die Fahrzeugindustrie, für 1,2 Mrd. Dollar an das koreanische Unternehmen LG verkauft. Privat bevorzugt der 82-Jährige häufig nur ein PS. Er ist Eigentümer der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf.

Reinhold Geiger hatte 2022 zu den Aufsteigern unter den österreichischen Superreichen gehört. Der Investor und langjährige CEO der französischen Kosmetikmarke L'Occitane wurde damals im „Forbes“-Ranking fast 200 Plätze nach oben gestuft. 2023 aber ging es wieder bergab. Der 75-Jährige fiel mit 1,4 Mrd. Dollar auf Platz 2020.

Stefan Pierer zählt zu den österreichischen Gewinnern im „Forbes“-Ranking 2023. Er verbessere sich im nationalen Ranking vom zehnten auf den siebten Platz (Platz 1804 im globalen Vergleich). Die Analysten stuften den 66-jährigen CEO des Motorradherstellers Pierer Mobility von 1,2 auf 1,6 Mrd. Dollar empor.

Steil nach unten ging es hingegen für Michael Tojner (57). Der Großaktionär des deutschen Batterieherstellers Varta war 2022 bereits von 3,6 auf 3,0 Mrd. Dollar gefallen. Nun schätzte „Forbes“ sein Gesamtvermögen, zu dem den Angaben zufolge auch das Hotel Intercontinental in Wien gehört, nur noch auf 1,6 Mrd. Dollar. Damit teilt er sich Platz sieben mit Pierer.

Nach einem Jahr des Stillstands zeigte der Trendpfeil 2023 für Wolfgang Leitner wieder nach oben. „Forbes“ hob den Chef des Maschinen- und Anlagenbaukonzerns Andritz von 1,8 auf 2,5 Mrd Dollar. Das bedeutete im weltweiten Ranking Platz 1217. In Österreich verbesserte sich der 70-Jährige vom neunten auf den sechsten Platz. Den hatte 2022 Heidi Horten eingenommen. Die Witwe des Kaufhausgründers Helmut Horten starb im Juni 2022 im Alter von 81 Jahren.

Der Logistik-Boom verlängert den Höhenflug von Helmut Sohmen. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Reederei-Holding BW Group hatte sich 2022 im „Forbes“-Ranking von 2,6 auf 3,9 Mrd. Dollar und vom 1205. auf den 764. Platz verbessert. Nun ging es mit 5,7 Mrd. Dollar und Platz 445 weiter nach oben. Der 83-Jährige war damit laut „Forbes“ der fünftreichste Österreicher 2023. Sohmen lebt allerdings seit Jahrzehnten in Hongkong. Er ist der Ehemann von Anna Pui Hing Pao, der ältesten Tochter des Reederei-Tycoons Y.K. Pao.

Der Aufstieg von René Benko im „Forbes“-Ranking dürfte vielen Beschäftigten bei Galeria Karstadt Kaufhof bitter aufstoßen. Der seit Jahren kriselnde Kaufhauskonzern geht aktuell wieder durch eine Insolvenz. Erneut sollen tausende Jobs gestrichen werden. Der Gründer der Signa Holding, eines der größten Immobilienunternehmen Europas, hatte die deutschen Warenhausketten Karstadt und Galeria Kaufhof nach dem Kauf zu einem Unternehmen verschmolzen. Der 46-Jährige verbesserte sich im Ranking von 5,4 auf 6,0 Mrd. Dollar sowie von Platz 490 auf Rang 425. Das bedeutete erneut Platz drei im nationalen Vergleich der Superreichen Österreichs ...

... den teilte sich Benko mit Johann Graf. Der Eigentümer des Glücksspielkonzerns Novomatic Group lag im Gesamt-Ranking allerdings 100 Plätze vor Benko. „Forbes“ hob das Gesamtvermögen des 76-Jährigen von 5,0 auf 7,1 Mrd. Dollar an.

Gleichbleibende Vermögenswerte reichten im Krisenjahr 2023 bei „Forbes“ oft für einen Aufstieg im Ranking – so auch im Falle von Georg Stumpf. Der Gründer des Bau- und Immobilienunternehmens Stumpf-Gruppe hielt laut dem Ranking sein Vermögen in Höhe von 7,9 Mrd. Dollar. Damit verbesserte sich der 50-Jährige vom weltweit 288. auf den 268. Platz. Er musste sich aber einem Neueinsteiger unter den reichsten Österreichern beugen.

Mark Mateschitz ist laut „Forbes“ der einzige Österreicher in den Top 250 der reichsten Menschen weltweit. Der 30-Jährige stieg mit 34,7 Mrd. Dollar auf Platz 37 des Rankings ein. Er hatte nach dem Tod seines Vaters Dietrich 49 Prozent an dem Energy-Drink-Giganten Red Bull geerbt, wie „Forbes“ berichtete. Dietrich Mateschitz war im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren gestorben. Er belegte im Ranking 2022 mit 27,3 Mrd. Dollar Platz eins unter den reichsten Österreichern.