Die reichsten Menschen der Welt
Fast die Hälfte der Dollar-Milliardäre im „Forbes“-Ranking war 2023 „ärmer“ als ein Jahr zuvor. In den Top 10 schlug der Negativtrend noch stärker durch. Sechs der reichsten Männer der Welt verloren – zumindest auf dem Papier – an Vermögen, so auch Steve Ballmer auf Platz zehn. Insbesondere sinkende Aktienkurse von Microsoft führten laut „Forbes“ dazu, dass sich das Vermögen des ehemaligen CEO des Software-Konzerns von rund 91 auf 81 Mrd. US-Dollar verringerte. Der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Liste 67 Jahre alte US-Amerikaner stieg damit vom neunten auf den zehnten Platz ab.
Einen Platz nach oben ging es hingegen 2023 im Milliardärs-Ranking für Mukesh Ambani. Die Krise beim indischen Tycoon Gautam Adani machte dessen Landsmann Ambani mal wieder zum reichsten Mann Asiens. „Forbes“ stufte den Chef von Reliance Industries (Öl, Telekom) zwar von 91 auf 83 Mrd. Dollar herab. Das reichte im schwachen Jahr für die Superreichen jedoch, um die Plätze mit Steve Ballmer zu tauschen.
Carlos Slim Helú gehört zu den Aufsteigern dieser Top 10. Die erhöhte Nachfrage nach Aktien seines Mobilfunkkonzerns América Móvil führte zu einem Comeback des mexikanischen Telekom-Tycoons vom 13. Platz in die Spitzengruppe des „Forbes“-Rankings. Sein Vermögen stieg demnach von 81 auf 93 Mrd. Dollar. Der 83-Jährige war zuletzt 2019 in den Top 10 geführt worden.
Die Generation 65plus dominiert die Top 10 der reichsten Menschen weltweit mit acht Vertretern. Michael Bloomberg ist mit 81 Jahren lediglich der drittälteste der zehn reichsten Superreichen. Für den ehemaligen New Yorker Bürgermeister und Mitgründer des nach ihm benannten Wirtschaftsdienstes war 2022 ein hervorragendes Jahr. Seine Vermögenswerte stiegen laut „Forbes“ von 82 auf 95 Mrd. Dollar. Damit zog auch Bloomberg wieder in die Top 10 ein, vom zwölften auf den siebten Rang.
ChatGPT kam womöglich etwas zu spät, um das Ergebnis von Bill Gates im „Forbes“-Ranking 2023 noch maßgeblich zu verbessern. So stieg der Microsoft-Mitgründer vom vierten auf den sechsten Platz ab. Das spiegelte der Analyse zufolge zum Stichtag 10. März 2023 ein von 129 auf 104 Mrd. Dollar gesunkenes Vermögen wider.
Warren Buffett war im „Forbes“-Ranking der reichsten Menschen 2023 der einzige Superreiche, der seine Platzierung des Vorjahres gehalten hat. Das gelang der Investorenlegende von Berkshire Hathaway trotz des Abstiegs von 118 auf 106 Mrd. Dollar. Buffett blieb mit 92 Jahren der mit Abstand Älteste in den Top 10.
Das Krisenjahr der Superreichen spiegelt sich auch im Aufstieg von Larry Ellison (78) wider. Der Oracle-Chairman verbesserte sich vom achten auf den vierten Platz. Dabei waren seine Vermögenswerte mit 107 Mrd. Dollar lediglich um eine Milliarde gestiegen. Die Google-Mitgründer Larry Page und Sergey Brin fielen 2023 hingegen aus den Top 10 heraus.
Jeff Bezos setzt seinen Abstieg nach dem Abschied vom CEO-Posten bei Amazon fort. Der laut „Forbes“ einst reichste Mensch der Welt fand sich im Ranking für 2023 nur noch auf dem dritten Platz wieder. Sein Vermögen fiel den Angaben zufolge von 171 auf 114 Mrd. Dollar. Das war laut den Analysten in diesem Jahr der größte Verlust eines Milliardärs weltweit. Der Grund: Ein Einbruch um 38 Prozent bei den Amazon-Aktien. Bezos' Raumfahrtunternehmen Blue Origin scheint im Wettkampf mit SpaceX auch nicht gerade zum Gewinnbringer zu taugen.
Wenige Tage nach der Veröffentlichung der „Forbes“-Liste 2022 machte der damals reichste Mann der Welt den Kauf von Twitter perfekt. Ein Jahr später musste Elon Musk den Spitzenplatz räumen. Das Ranking stufte den Chef von Tesla und SpaceX von 219 auf 180 Mrd. Dollar herab.
Bernard Arnault ist endlich an der Spitze der „Forbes“-Liste angekommen. Ein Plus von 53 auf nun 211 Mrd. Dollar sicherte dem Chef des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH Platz eins des Rankings. Kein anderer Milliardär konnte laut „Forbes“ im Untersuchungszeitraum einen größeren Wertzuwachs verbuchen. Der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 74-jährige Tycoon plant seine Nachfolge. Er will laut „Forbes“ seine Holding Agache umorganisieren, um seine fünf Kinder zu gleichen Teilen zu beteiligen.