Florian Walberg ist Gründer und Geschäftsführer von Urban Electrics (Hersteller und Distributor von faltbaren E-Scootern) und gilt als Pionier im New Mobility Sektor. Durch seine Expertise und kontinuierliche politische Arbeit hat er sich europaweit als Mobilitätsexperte etabliert.
Nach vielen Jahren als Model und dem großen Durchbruch Mitte der 90er-Jahre als Sänger der populären Boygroup „Bed & Breakfast“ treibt Walberg die Suche nach Gehaltvollem. Zunächst tritt er als Label-, Verlags- und Agenturgründer in Erscheinung, dann entscheidet er sich in seiner Konzertagentur, das Eventgeschäft von der Pike auf zu lernen. Als Tourmanager kommt Walberg hier vor mehr als 15 Jahren das erste Mal mit einem E-Roller in Kontakt, der es ihm erleichtert, die weiten Wege in den riesigen Konzerthallen rasch zurückzulegen.
Lena Wittneben über Walbergs Erkenntnisse.
#1 Selbstverwirklichung
Während seiner Musikkarriere wurde Walberg von den einen gefeiert und von anderen verlacht. Nach dem Ende von „Bed & Breakfast“ verlor die Showbranche schnell ihren Reiz für ihn. An einem Festhalten am vermeintlichen „Prominentenstatus“ war Walberg nicht interessiert, stattdessen begab er sich aktiv auf die Suche nach Inhalten und Selbstverwirklichung.
Nach Walbergs Initialbegegnung mit dem E-Roller beginnt er sich in Eigenregie mit den Fahrzeugen auseinanderzusetzen, arbeitet sich ein, kooperiert und repariert für und mit einem der ersten Anbieter. Bei den Reparaturarbeiten hat er einen „Aha-Moment“: Erspürt das erste Mal Sinnhaftigkeit und sieht konkrete Ergebnisse.
#2 Leidenschaft
Herzblut, Hingabe und die Weiterentwicklung seiner Produkte bringen Walberg tagtäglich ins Tun. Er liebt das Unternehmertun und seine Selbstständigkeit. Als emotionaler Mensch brennt er für die Arbeit und „arbeitet für drei“. Eine Festanstellung kam für ihn niemals infrage. Trotz aller Leidenschaft für die Arbeit zählt für ihn das gesunde und ganzheitliche Gleichgewicht.
#3 Scheitern
„Ohne Scheitern kein Profil“, sagt Walberg. Nach seiner kurzen Zeit als Label-, Verlags- und Agenturgründer, mit der er gnadenlos scheiterte, musste Walberg viele Rückschläge auf den bürokratischen Wegen zur Roller-Zulassung einstecken. Er feiert die Fehlerkultur und ist dankbar für jeden Misserfolg, wenn er den Blick auf den Lerneffekt richtet. In Deutschland könne man wegen der sozialen Absicherung ohnehin nur „komfortabel“ scheitern, so Waöberg. Er wünscht sich noch viel mehr Innovationsgeist. Auch in seinem Team lebt er eine offene Fehlerkultur.
#4 Wertschätzung
In seiner Zeit als Pop-Star durfte er viele Annehmlichkeiten und weltweite Reisen genießen. Sein privilegiertes Leben rauschte bedeutungslos an ihm vorüber. Heute wertschätzt er mehr denn je den Luxus der Sicherheit, den wir alle in einer europäischen Solidargemeinschaft leben dürfen. Tägliche Dankbarkeit und Wertschätzung gilt außerdem seiner gesunden Familie, Freunden und nicht zuletzt auch der Tatsache, dass sich die Pionierarbeit in der E-Scooter Mobilität gelohnt hat.
Lena Wittneben schreibt regelmäßig für Capital.de. Sie ist systemischer Coach und Speaker – mehr unter lena-wittneben.de Der wöchentliche Interview Podcast „There is a crack in everything…“ ist gratis auf Itunes , Spotify oder ihrer Webseite abrufbar.