Eine zwischenzeitlich schwächere Entwicklung des chinesischen Automarktes, die ständigen Handelskonflikte sowie die Umstellung auf den neuen Abgas- und Verbrauchstandard WLTP in Europa setzen dem Autozulieferer Leoni zu. Insbesondere die negative operative Entwicklung des Bordnetzbereichs ließen Leoni tief in die Verlustzone rutschen. In der Corona-Krise musste sich der Konzern dann sogar mit einem staatlich verbürgten Kredit von 330 Mio. Euro refinanzieren.
Die Gemengelage hinterließ auch an der Börse Spuren: Vom Rekordhoch bei etwas mehr als 66 Euro im Januar 2018 ging es bis auf 4,30 Euro vor knapp einem Jahr nach unten. Doch der eingeleitete Sparkurs und der angekündigte Umbau sorgten für einen Stimmungsumschwung. Nun hat Leoni endlich einen Abnehmer für eine seit einiger Zeit zum Verkauf stehende Einheit der Kabelsparte gefunden. Die Transaktion sorgt für eine Steigerung des operativen Gewinns um 200 Mio. Euro und trägt dazu bei, die finanzielle Lage des Unternehmens zu verbessern.
Zusätzlichen Halt gibt der Ankeraktionär Stefan Pierer, der seinen Anteil erst im April von rund zehn auf mehr als 15 Prozent aufgestockt hatte. Mutige Anleger kaufen eine erste Position.