Mit Gasen kennt Dennis Schulz sich aus. Oder besser noch: mit den Anlagen, mit denen man Gase herstellen kann. Schulz sitzt in einem Konferenzraum im Dresdener Sitz von Linde Engineering, seine Hände legt er ruhig auf die Tischplatte vor sich, der Blick über die Schulter des Geschäftsführers zeigt das viele Grün des Dresdener Ostens. Im Hintergrund ragt auch der alte Gasometer über die Bäume. Irgendwann sagt Schulz, langsam, aber bestimmt: „Ja, wir sind auf einem guten Weg“.
Mit 73.000 Mitarbeitern weltweit und 27 Mrd. Dollar Umsatz ist Linde einer der Big Player im ziemlich großen Geschäft rund ums Gas. Linde Engineering und Linde Gas, die beiden Sparten des Konzerns, decken die gesamte Kette ab: Anlagenbau, Gasproduktion, Speicherung, Transport und Verkauf. Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Helium. Und natürlich auch Wasserstoff, die große Hoffnung für die Zukunft. Und genau hier, sagt Schulz, sei man eben auf einem guten Weg.

Wasserstoff soll künftig Öl als Universaltreibstoff der Industrie ablösen. Auch dort, wo heute noch Kohle verfeuert oder Gas verbrannt wird, will man ihn künftig einsetzen. Und künftig, das heißt: möglichst schnell. Denn mit jedem Fass Öl, das verbrannt wird, mit jeder Tonne Kohle verzockt die Menschheit ein kleines bisschen ihres verbliebenen CO₂-Budgets. Verbrennt man dagegen Wasserstoff, entsteht kein klimaschädliches Kohlendioxid, sondern eigentlich: nichts. Nur Wasserdampf. Es wäre die saubere Zukunft. Das Dumme ist nur: Auf dem Weg in diese Wasserstoffzukunft gibt es noch viele, viele, viele Probleme zu lösen.